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Zürich / Basel – Die Lage bei den Industrieunternehmen hat sich etwas verbessert. Das KMU Barometer nahm von -0.37 auf 0.00 Punkte zu. Auch bei den Grossunternehmen in der Industrie entspannte sich die Lage in jüngster Zeit wieder etwas. Der Index stieg vom September bis Oktober von -0.38 auf 0.33 Punkte.
Nachdem sich die wirtschaftliche Lage der kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) in der Industrie während vier Monaten unter dem langjährigen Schnitt entwickelt hatte, stieg der KMU Barometer zwischen September und Oktober von -0.37 auf 0.00 Punkte etwas an und liegt am Ende der Berichtsperiode genau beim langjährigen Schnitt. Etwas besser sieht es bei den Grossunternehmen aus. Auch bei den Grossunternehmen in der Industrie lag das Barometer vom Juni bis September im negativen Bereich. Im Oktober verbesserte sich jedoch das Barometer um 0.71 Punkte auf 0.33 Punkte und erreichte damit den langjährigen Schnitt.
Zur Verbesserung des KMU Barometers trugen vor allem die Indikatoren Bestellungseingang, Auftragsbestand und Produktion bei. Allerdings hemmten die Komponente «Erwartungen» einen stärkeren Anstieg. Die KMU gehen sowohl bei der Produktion als auch beim Bestellungseingang in den nächsten Wochen bis Januar von einem tieferen Niveau aus. Auch bei den Grossunternehmen trugen Bestellungseingang, Auftragsbestand und Produktion zur Verbesserung bei. Unverändert war bei beiden Unternehmensgruppen im Oktober die schlechte Auftragslage aus dem Ausland.
Gute wirtschaftliche Situation im Baugewerbe
Die wirtschaftliche Lage der Bauunternehmen war im vierten Quartal solide, wobei sich die Dynamik in den letzten Monaten vor allem bei den KMU etwas abschwächte. Das Baugewerbe profitiert aber weiterhin von den tiefen Zinsen und der hohen Einwanderung. Zu dieser Entwicklung dürften auch die Unternehmensgewinne beigetragen haben, die sich bei den Grossunternehmen verbesserten und bei den KMU stabilisierten. Der Bestellungseingang bei den Grossunternehmen legte nach wie vor zu, allerdings war auch hier eine nachlassende Dynamik zu beobachten. Bei den KMU verschlechterte sich dieser Indikator weiter, wobei aber der Tiefpunkt bereits erreicht sein dürfte.
Im Dienstleistungssektor beurteilten beide Unternehmensgrössen ihre Geschäftslage im vierten Quartal als gut. Allerdings verlief die Dynamik etwas unterschiedlich. Bei den Grossunternehmen nahm die Dynamik etwas zu, während sie bei den KMU hingegen etwas abnahm, wie sich auch bei den Erträgen zeigte. So blieb die Ertragslage der KMU unverändert zum Vorquartal, diejenige der Grossunternehmen hingegen verbesserte sich, womit die gute Ertragslage der Grossunternehmen nun bereits seit zwei Jahren anhält.
Grossunternehmen im Detailhandel kommen unter Druck
Die Grossunternehmen beurteilten die Geschäftslage im Detailhandel das erste Mal seit August 2013 wieder als schlecht. Diese negative Beurteilung der Geschäftslage könnte mit der eher schlechten Ertragslage im vierten Quartal in Verbindung stehen. Hingegen erholte sich die Geschäftslage der KMU im Oktober etwas und wurde das erste Mal seit vier Monaten wieder als befriedigend beurteilt, obwohl sich deren Ertragslage nicht wesentlich verbesserte.
Insgesamt verkleinerten sich die Unterschiede bei den verschiedenen Indikatoren zwischen Grossunternehmen und KMU sowohl in der Industrie als auch bei den Dienstleistungsunternehmen. Eine Ausnahme bildete das Baugewerbe, wo die wirtschaftliche Lage der Grossunternehmen nach wie vor besser war als diejenige der KMU. (UBS/mc/ps)
UBS KMU Barometer
Berechnung des UBS KMU Barometers
Das UBS KMU Barometer basiert auf der monatlichen Befragung der KOF in der Industrie (ohne Bau). Es berechnet sich als erste Hauptkomponente von 17 Subindikatoren für die gesamte Industrie, aufgeteilt nach KMU (bis 200 Mitarbeitende) und Grossunternehmen (ab 200 Mitarbeitende). Es wird derart skaliert, dass sein Mittelwert Null und seine Varianz 1 ist.