Zürich – Das KMU-Barometer in der Industrie kletterte von Juli bis Oktober von 0,64 auf 0,75 Punkte. Bei den grossen Industrieunternehmen stieg das Barometer von 0,41 auf 0,54 Punkte. Beide Barometer liegen damit über ihrem langjährigen Schnitt. Hingegen trübte sich die Situation der Dienstleister leicht ein.
Angetrieben wurde der Anstieg des Barometers der kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) von 0,64 auf 0,75 Punkte im dritten Quartal von den meisten Subindikatoren. Besonders stark trug eine Erhöhung des Produktionsniveaus zum Vormonat bei und auch die Erwartung einer zukünftig höheren Produktion. Alleine die schlechtere Beurteilung der Auftragsbestände und die tieferen Auftragsbestände zum Vormonat verhinderten ein noch stärkeres Wachstum des Barometers.
Bei den Grossunternehmen stieg zwar das Barometer leicht stärker um 0,13 auf 0,54 Punkte, jedoch war das Bild bei den Subindikatoren uneinheitlicher. Negativ wurde das Barometer der Grossunternehmen durch die Subindikatoren Bestellungseingänge zum Vorjahr und Auftragsbestände zum Vormonat beeinflusst.
Auf der anderen Seite stiegen das Produktionsniveau sowie die Erwartungen über steigende Bestellungseingänge in den nächsten drei Monaten und auch das höhere Produktionsniveau stützte das Barometer. Beide Barometer lagen im Oktober über dem langjährigen Schnitt und verbesserten sich seit anfangs Jahr merklich. Das Barometer der KMU lag im Oktober um 1,16 Punkte und dasjenige der Grossunternehmen um 1,12 Punkte höher als zu Jahresbeginn.
Wirtschaftliche Lage bei den Dienstleistern leicht eingetrübt
Im Gegensatz zu den Industrieunternehmen trübte sich die wirtschaftliche Lage bei den Dienstleistern vor allem durch die nachlassende Nachfrage leicht ein. Zwischen den KMU und den Grossunternehmen waren im Oktober keine deutlichen Unterschiede festzustellen. Obwohl sich die Einschätzung zur Ertragslage bei den meisten Unternehmen im vierten Quartal immer noch verbesserte, ging ihr Anteil im Vergleich zum dritten Quartal leicht zurück. Die Dienstleister gingen weiterhin von sinkenden Preisen in den nächsten drei Monaten aus. Die Grossunternehmen beurteilten die Preisentwicklung pessimistischer als die KMU.
Die Situation der Detaillisten entspannte sich im Oktober. Die KMU stuften die wirtschaftliche Lage erstmals seit Mitte 2014 wieder als befriedigend ein. Auch bei den Grossunternehmen ging der Aufwärtstrend weiter. Sie stuften die wirtschaftliche Lage ein erstes Mal seit der Aufgabe der Kursuntergrenze wieder als gut ein. Dieser Aufwärtstrend der Grossunternehmen ist unter anderem auch auf eine bessere Einschätzung der Ertragslage im vierten Quartal zurückzuführen. Bei den KMU hingegen verschlechterte sich die Ertragslage weiterhin. Obwohl die Firmen beider Unternehmensgrössen in den nächsten drei Monaten von sinkenden Preisen ausgehen, war bei diesem Subindikator Licht am Ende des Tunnels auszumachen.
Bessere Subindikatoren bei Grossunternehmen im Tourismus
Die Grossunternehmen im Tourismus schätzten ihre wirtschaftliche Lage auch im vierten Quartal als gut ein, allerdings mit rückläufiger Dynamik. Immer noch Mühe mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation bekundeten hingegen die KMU. Hier verschlechterte sich im vierten Quartal die Lage gegenüber dem Vorquartal weiter. Getrieben wurde dieser Abwärtstrend bei den KMU durch eine schwächere Nachfrage und tiefere Umsätze. Bei der Ertragslage hingegen konnten die KMU das Niveau des Vorquartals halten, allerdings auf einem tiefen Niveau. Bei den Grossunternehmen verbesserten sich hingegen alle Subindikatoren.
KMU im Baugewerbe kämpfen weiterhin mit Kostendruck
Die Unternehmen im Bausektor beurteilten die Geschäftslage immer noch als gut, allerdings liess die Dynamik auch in dieser Branche im vierten Quartal spürbar nach. Die Geschäftslage verschlechterte sich wegen sinkenden Gewinnen und einer pessimistischeren Sicht über die künftige Preisentwicklung. Bei den Grossunternehmen verschlechterte sich zudem der Auftragsbestand, während die KMU diesen auf dem Vorquartalsniveau halten konnten. Architektur- und Ingenieurbüros schätzten die wirtschaftliche Lage im vierten Quartal hingegen etwas besser ein. (UBS/mc/ps)
UBS KMU Barometer
Quellen: KOF, UBS
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Berechnung des UBS KMU Barometers
Das UBS KMU Barometer basiert auf der monatlichen Befragung der KOF in der Industrie (ohne Bau). Es berechnet sich als erste Hauptkomponente von 17 Subindikatoren für die gesamte Industrie, aufgeteilt nach KMU (bis 200 Mitarbeitende) und Grossunternehmen (ab 200 Mitarbeitende). Es wird derart skaliert, dass sein Mittelwert Null und seine Varianz ist.