Konsumlust der Schweizer Konsumenten stark gesunken.
Zürich – Der UBS-Konsumindikator ist im August um 0,49 Punkte auf 0,79 Punkte gesunken. Dies entspricht dem grössten monatlichen Rückgang seit neun Jahren, wie die Grossbank am Dienstag mitteilte. Beim aktuellen Stand liege der Indikator nur noch unwesentlich über seinen Niveaus in den beiden vergangenen Rezessionen von 2002/2003 und 2008/2009. Zuletzt tiefer war der Index im September 2009 mit 0,68 Punkten.
Für den Rückgang verantwortlich waren laut UBS insbesondere der miserable Geschäftsgang im Detailhandel und die nachlassende Konsumentenstimmung. Einzig die anhaltend robusten Zahlen für Neuimmatrikulation von Fahrzeugen hätten sich dem rückläufigen Trend entziehen können (August: +9,1% im Vorjahresvergleich).
Konsumenten stark verunsichert
Die Experten führen den Rückgang im August zumindest teilweise auf die Frankenaufwertung zurück. Im August erreichte der Franken für kurze Zeit beinahe die Parität zum Euro. Diese massive Überbewertung habe die Konsumentinnen und Konsumenten wahrscheinlich stark verunsichert und dazu veranlasst, gewisse Ausgaben einzuschränken.
Nach SNB-Entscheid könnte sich Konsumlaune wieder aufhellen
Mit der Einsetzung einer Kursuntergrenze habe sich die Unsicherheit über die Wechselkurssituation jedoch deutlich verringert, so die Ökonomen. Dies lasse hoffen, dass sich auch die Konsumentenlaune wieder etwas aufhellen werde.
Erhöhte Kaufkraft der Konsumenten
Grundsätzlich sei der starke Franken für die Konsumenten positiv zu bewerten – der damit verbundene Rückgang der Preise für viele Konsumgüter erhöhe ihre Kaufkraft. Davon zeuge nicht zuletzt die hohe Anzahl von Neuimmatrikulationen, welche auf Wechselkursrabatte und einen Anstieg der Direktimporte zurückzuführen sein dürfte. (awp/mc/pg)