UBS-Ökonomen erwarten robustes Wirtschaftswachstum für die Schweiz
Zürich – Die Ökonomen der UBS gehen davon aus, dass die Schweizer Wirtschaft 2021 die Corona-Krise überwinden und zu einem robusten Wachstum zurückfinden wird. Wie stark die Erholung ausfällt, hänge allerdings davon ab, wie rasch die breite Bevölkerung am Impfprogramm teilnimmt, schreiben die Experten in einer Mitteilung von Dienstag.
«Eine Impfung ist im Moment der einzig gangbare Weg zu einer nachhaltigen Erholung der Schweizer Wirtschaft», sagte Chefökonom Daniel Kalt in einer Telefonkonferenz. Wenn das Impfprogramm an Breite gewinne, werde dies zu einer deutlichen Konjunkturbeschleunigung führen. Ab dem Frühjahr sollten die Behörden ihre Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie stufenweise zurückfahren, was der Konjunktur Schwung verleihe, so die Experten weiter.
Vor diesen Hintergrund rechnen die Ökonomen der UBS für 2021 unverändert mit einem Wachstum des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) von 3,6 Prozent und für 2022 von 3,0 Prozent, nachdem 2020 das BIP um 3,2 Prozent zurückgegangen sein dürfte.
Robustes Wachstum in den meisten Branchen
Die Erholung dürfte sich auch in einem «robusten Wachstum der meisten Branchen» widerspiegeln, so die Experten weiter. Allerdings werde nicht überall eine Rückkehr zum Vor-Corona-Trend verzeichnet werden. Insbesondere strukturell schwachen, stark gebeutelten Branchen fehle die Substanz und die Nachfrage für eine Rückkehr zum früheren Produktionsniveau. Die Verlierer der Krise dürften nicht so schnell wieder aufschliessen, was den Strukturwandel weiter vorantreibe.
Die erwartete Konjunkturerholung in Europa dürfte zu einer leichten Aufwertung des Euro gegenüber dem Franken führen. Das dürfte gemäss UBS der Schweizerischen Nationalbank (SNB) erlauben, sich auf dem Devisenmarkt mit Interventionen zurückzuhalten und ihre Leitzinsen unverändert zu lassen. Geldpolitik und Zinsentwicklung seien 2021 mit relativ wenigen Unsicherheiten behaftet. «Die SNB dürfte trotz der Währungsmanipulationsvorwürfe aus Washington ein ruhigeres Jahr erleben», meint UBS-Ökonom Alessandro Bee.
Wohnungsmieten dürften sinken
Bei Eigenheimen und Mehrfamilienhäusern rechnen die Experten mit einem weiteren Preisanstieg im laufenden Jahr. Gegenüber 2020 dürfte sich dieser allerdings «klar verlangsamen». Praktisch ausgeschöpft sehen die Experten das Potenzial für weitere Erhöhungen bei Mehrfamilienhäusern. Die Wohnungsmieten dürften dagegen laut der Prognose um rund 1 Prozent sinken. (awp/mc/ps)