UBS Swiss Real Estate Bubble Index leicht gestiegen
Zürich / Basel – Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index steht nach leichter Zunahme bei 1,20. Die Wohnimmobilienpreise und die Hypothekarverschuldung wuchsen weiterhin deutlich stärker als die Wirtschaftsleistung und die Haushaltseinkommen. Unverändert bleibt hingegen die Zahl der Gefahrenregionen, doch am Genfersee zeichnet sich eine Trendwende ab.
Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index steht nach leichter Zunahme von 0,05 Indexpunkten aktuell bei 1,20 (Zeitreihe revidiert) und verharrt damit im 3. Quartal 2013 in der Risikozone. Obwohl das Wirtschaftswachstum des letzten Quartals höher ausfiel als im Vorquartal, konnte es nicht mit der Preis- und Verschuldungsdynamik am Wohnimmobilienmarkt Schritt halten. Die Risiken haben damit weiter zugenommen.
Preisschere zwischen Kauf- und Mietobjekten öffnet sich weiter
Der anhaltende Indexanstieg im 3. Quartal 2013 war durch das Preiswachstum bei Wohnimmobilien von real immer noch hohen 4,2 Prozent im Vorjahresvergleich getrieben. Da die Angebotsmieten in der gleichen Periode nur um 3,3 Prozent zulegten, öffnete sich die Preisschere zwischen Kauf- und Mietobjekten weiter. Dennoch blieb die Nachfrage nach Eigentumswohnungen als Investitionsobjekte ungebrochen hoch. So stieg die Zahl der Kreditanträge bei UBS für Objekte ohne direkte Selbstnutzung auf 22,1 Prozent am Total – beinahe auf Augenhöhe mit dem Allzeithoch von 22,3 Prozent im 4. Quartal 2012.
Das starke Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent und das damit einhergehende Wachstum der Einkommen hat die Preisentwicklung jedoch etwas relativiert. Auch wird dieses Jahr die längste deflationäre Phase seit der Weltwirtschaftskrise 1929 zu Ende gehen. So stieg die Jahresteuerung von inländischen Gütern innerhalb weniger Monate von 0 auf 0,7 Prozent im September 2013 an. Die stärkere Wachstumsdynamik in Kombination mit höheren Teuerungsraten könnte die Bewertungen auf dem Immobilienmarkt schweizweit ohne grössere Preiskorrektur normalisieren.
Risiko für die Volkswirtschaft steigt
Beim aktuell hohen Bewertungsniveau bedarf es dennoch wenig, um die Gefahr einer Immobilienblase wieder akut werden zu lassen. Solange Preise für Wohnimmobilien weiterhin teuerungsbereinigt um mehr als 3 Prozent pro Jahr zulegen, nehmen die Ungleichgewichte weiter zu. Und während die Hypothekarverschuldung praktisch unverändert anwächst, steigt auch das Risiko für die Volkswirtschaft. Erst deutlich höhere Hypothekarzinsen dürften diesem riskanten Trend ein Ende bereiten.
Die regionalen Risiken blieben im 3. Quartal 2013 unverändert. In den Gefahrenregionen am Genfersee zeichnet sich jedoch eine Trendwende ab. Als einzige Grossregion weist das Gebiet in praktisch allen Segmenten stagnierende oder rückläufige Preise für Wohnimmobilien auf. Aufgrund der relativ zu anderen Gefahrenregionen hohen Bewertungen am Genfersee bleibt das Korrekturpotenzial jedoch unverändert hoch. (UBS/mc/ps)
UBS Swiss Real Estate Bubble Index – 3. Quartal 2013
Methodik
Gemäss Definition kann der Index in Abhängigkeit des aktuellen Wertes folgende fünf nach Risiken aufsteigend geordneten Stufen einnehmen: Baisse, Balance, Boom, Risiko und Blase. Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index setzt sich aus den folgenden sechs Subindizes zusammen: Verhältnis von Kauf- zu Mietpreisen, Verhältnis von Hauspreisen zum Haushaltseinkommen, Entwicklung von Hauspreisen zur Inflation, Verhältnis von Hypothekarverschuldung zum Einkommen, Verhältnis von Bautätigkeit zum Bruttoinlandprodukt (BIP) sowie Anteil der gestellten Kreditanträge für zur Vermietung vorgesehene Liegenschaften zu Total der Kreditanträge von UBS Privatkunden.
Regionale Gefahrenkarte – 3. Quartal 2013