UBS: Zürich, Genf, New York – die teuersten Städte der Welt

Zürich

(Foto: Zürich Tourismus, Bruno Macor)

Zürich gehört zu den teuersten Städten der Welt – aber auch die Kaufkraft ist mit am höchsten. (Foto: Zürich Tourismus, Bruno Macor)

Zürich – Gemessen an den Preisen für einen standardisierten Korb aus 122 Waren und Dienstleistungen sind Zürich, Genf und New York die teuersten Städte der Welt. Dies geht aus der 16. Ausgabe der Studie Preise und Löhne der UBS hervor, welche die Preise, Löhne und Kaufkraft von Erwerbstätigen in 71 Städten der Welt untersucht. Die Studie, die seit 1971 etwa alle drei Jahre veröffentlicht wurde, trägt mehr als 68’000 Datenpunkte zusammen und spiegelt damit die wirtschaftlichen Ereignisse wider, die die Welt seit der letzten Ausgabe 2012 geprägt haben.

Werden zusätzlich die Mieten berücksichtigt, rückt Hongkong in der Rangliste um 13 Plätze vor. Am niedrigsten sind die Lebenshaltungskosten dagegen in einigen osteuropäischen Städten wie Kiew, der günstigsten Stadt.

Die höchsten Löhne
Die höchsten Bruttolöhne erhalten Arbeitnehmer in Zürich, Genf und Luxemburg. Nach Steuern und Sozialabgaben rutscht Kopenhagen in der Rangliste um 20 Plätze ab (die Einkommensabzüge betragen rund 45%, im Vergleich zu 14% in Zürich). In Nairobi, Jakarta und Kiew, den Schlusslichtern der Rangliste, verdienen Arbeitnehmer nur rund 5% des durchschnittlichen Bruttolohns in Zürich.

Wie viele Stunden muss man für einen Big Mac oder ein iPhone arbeiten?
Der Wert der Löhne lässt sich am besten durch einen Kaufkraftvergleich für Waren ermitteln, die weltweit möglichst homogen sind. In Luxemburg, Zürich und Genf ist der Nettostundenlohn am meisten wert, weil damit am meisten Waren und Dienstleistungen aus dem standardisierten Korb gekauft werden können. In Nairobi und Jakarta ist die Kaufkraft am geringsten; mit dem dortigen Nettostundenlohn können sich Arbeitnehmer nur ein Zehntel so viel leisten wie in Luxemburg. In Nairobi kostet ein Big Mac den Lohn von durchschnittlich fast drei Arbeitsstunden, gegenüber gerade einmal neun Minuten in Hongkong und elf Minuten in Zürich und Genf. Arbeitnehmer in Zürich können sich nach 21 Arbeitsstunden ein iPhone 6 leisten, während es in Kiew 30 Mal länger dauert.

Kürzeste Arbeitszeiten in Paris
In 19 Grossstädten, die meisten davon in Asien und dem Nahen Osten, arbeiten die Menschen mehr als 2000 Stunden pro Jahr. Die kürzesten Arbeitszeiten und die höchste Anzahl an bezahlten Urlaubstagen geniessen Arbeitnehmer in Westeuropa. In Hongkong wird 1000 Stunden mehr gearbeitet als in Paris, was einer Differenz von rund vier Stunden pro Arbeitstag entspricht.

Zürich bei den Nahrungsmitteln am teuersten, bei Haarschnitten Platz zwei hinter Oslo
Der Korb aus 39 Nahrungsmittelartikeln kostet in Zürich, der teuersten Stadt, 4,5 Mal mehr als in Kiew, der günstigsten Stadt. Der Preis für Dienstleistungen korreliert in der Regel mit dem örtlichen Lohnniveau. Der Preis des Korbes berücksichtigt dabei Dienstleistungen wie Haarschnitte, chemische Reinigung und Internetgebühren. Nach Oslo sind Haarschnitte in Zürich am zweitteuersten.

Auswirkungen wirtschaftlicher Ereignisse der letzten Zeit
Die Schweizerische Nationalbank hob im Januar die Untergrenze für den Wechselkurs des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro auf, was einen spürbaren Einfluss auf die vorliegenden Kennzahlen hatte. Zürich und Genf kletterten daraufhin an die Spitze der Ranglisten, während Städte in der Eurozone ab

rutschten. Russische und ukrainische Städte sackten infolge des Ukraine-Konflikts und der daraus resultierenden Sanktionen gegen Russland ab, sodass Kiew heute am Ende der Preis- und Lohnranglisten steht. Die Instabilität in Südamerika wirkte sich massiv auf die Wechselkurse aus; dadurch änderten sich die Platzierungen von Städten wie São Paulo und Buenos Aires.

In Asien verlor der japanische Yen seit 2012 an Wert, während der südkoreanische Won gegenüber dem US-Dollar aufwertete. Entsprechend rangiert Tokio heute tiefer und Seoul höher. Asien bleibt der Kontinent mit den grössten Preis- und Lohnschwankungen von Stadt zu Stadt, während Nordamerika nach wie vor das einheitlichste Bild bietet.

Preise und Löhne – historische Daten nun frei verfügbar
Die Studie Preise und Löhne 2015 ist auf der neuen Microsite www.ubs.com/preiseundloehne verfügbar. Erstmals sind dort auch sämtliche Rohdaten frei zugänglich, vom ersten Bericht aus dem Jahr 1971 bis zur Ausgabe 2015. Preise und Löhne ist ausserdem als App für iOS und als digitale Version auf UBS Newsstand verfügbar. (UBS/mc/pg)

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