Über 80% der Unternehmen sind ein Jahr nach ihrer Gründung noch aktiv

(Photo by rawpixel on Unsplash)

Neuenburg – Mehr als vier von fünf in der Schweiz «ex nihilo» gegründeten Unternehmen sind ein Jahr später noch aktiv. Je nach Wirtschaftszweig sind die Anteile dieser «überlebenden» Unternehmen unterschiedlich. Besonders hoch ist die Überlebensrate in der Branche «Gesundheits- und Sozialwesen». Die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Unternehmens hängt von dessen Grösse zum Gründungszeitpunkt ab. Unternehmen mit nur einer beschäftigten Person haben eine geringere Überlebenschance als jene mit mehr Beschäftigten. Soweit die jüngsten Ergebnisse der Statistik der Unternehmensdemografie (UDEMO) des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Die thematische Publikation «Unternehmensdemografie: Analysen der Daten von 2013 bis 2016» gibt Aufschluss über den Bestand aktiver Unternehmen, über die Neugründungen und Schliessungen sowie über die wachstumsstarken Unternehmen. Darüber hinaus informiert sie erstmals über die Überlebensraten neuer Unternehmen.

Dank der Umstellung der Grundgesamtheit der UDEMO (siehe methodische Hinweise) ist das BFS nun in der Lage, jährlich Ergebnisse zu den Überlebensraten neuer Unternehmen zu veröffentlichen. Zudem ist es möglich, Kohorten neuer Unternehmen von Jahr zu Jahr zu beobachten. Zuvor konnte keine kontinuierliche Beobachtung gewährleistet werden. Anhand der zurzeit verfügbaren UDEMO-Daten kann die Kohorte der 2013 neu gegründeten Unternehmen über einen Zeitraum von drei Jahren, die der Neugründungen von 2014 über zwei Jahre und die der Neugründungen von 2015 über ein Jahr beobachtet werden.

Hohe Überlebensrate im Gesundheits- und Sozialwesen
Die Ergebnisse zu den Überlebensraten neuer Unternehmen zeigen, dass im Schnitt mehr als vier von fünf «ex nihilo» gegründeten Unternehmen ein Jahr später noch aktiv sind. Die drei beobachteten Kohorten haben ähnliche Ein-Jahres-Überlebensraten (Neugründungen 2013: 83,9%; Neugründungen 2014: 82,1%; Neugründungen 2015: 83,0%).

In den Folgejahren nehmen die Überlebensraten stetig ab. Nach drei Jahren sind nur noch drei von fünf neu gegründeten Unternehmen aktiv (Neugründungen 2013: 61,7%). Je nach Wirtschaftszweig sind die Überlebensraten unterschiedlich. In der Regel weisen Wirtschaftszweige mit den höchsten Ein-Jahres-Überlebensraten nach zwei und drei Jahren noch immer die höchsten Raten auf und umgekehrt.

Werden die Kohorten der neu gegründeten Unternehmen und die in dieser Studie berücksichtigten Überlebensjahre gesamthaft betrachtet, verzeichnet der Wirtschaftszweig «Gesundheits- und Sozialwesen» die höchsten Überlebensraten. 88,3% der 2013 in dieser Branche gegründeten Unternehmen waren 2014 noch aktiv. Zwei bis drei Jahre später lag dieser Anteil mit 79,7% (2015) bzw. 72,3% (2016) deutlich über dem Schweizer Durchschnitt.

Sehr kleine Unternehmen sind anfälliger
Unternehmen mit nur einer beschäftigten Person haben statistisch gesehen langfristig eine geringere Überlebenschance. Sie weisen im Vergleich zu den anderen Grössenklassen deutlich niedrigere Überlebensraten auf. Bei der Kohorte 2013 beispielsweise verzeichnen Unternehmen mit nur einer beschäftigten Person nach einem Jahr eine Überlebenschance von 82,5%, während der Vergleichswert für die übrigen Grössenklassen höher als 90% liegt. Die Anfälligkeit der Grössenklasse «1 Beschäftigte/r» zeigt sich auch in den Ergebnissen der Statistik der Unternehmensschliessungen. Darin werden im Gegensatz zur Statistik zu den Überlebensraten nicht nur die Neugründungen, sondern sämtliche Unternehmen berücksichtigt. Bei den 34 052 Unternehmen, die 2014 ihre Tätigkeit endgültig einstellten, handelte es sich in 83,8% der Fälle um Einheiten mit nur einer beschäftigten Person.

Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen an der Spitze
2016 wurden 39 125 Unternehmen «ex nihilo» neu gegründet, was gegenüber 2015 einem Rückgang von 401 Einheiten entspricht (–1,0%). Die neu gegründeten Unternehmen sind mehrheitlich (87,4%) im Tertiärsektor angesiedelt. 2016 entstanden durch Neugründungen 53 031 Stellen (–2,9% gegenüber dem Vorjahr). Der Wirtschaftszweig «Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» ist bei den Neugründungen führend (20,8% aller neuen Unternehmen) und schafft zudem die meisten Arbeitsplätze (18,9% aller geschaffenen Stellen). (BFS/mc/ps)

BFS

Exit mobile version