Biel – Die Schweizer Uhrenexporte sind im Juli erneut und sehr deutlich geschrumpft. Vor allem Luxus- und Billiguhren wurden weniger nachgefragt. Beinahe alle relevanten Absatzmärkte entwickelten sich rückläufig. Regelrecht eingebrochen ist die Nachfrage in den beiden wichtigsten Absatzmärkten USA und Hongkong.
Insgesamt verringerte sich das Exportvolumen im Juli verglichen mit dem Vorjahresmonat um 271 Mio bzw. 14% auf 1,64 Mrd CHF. Real betrug das Minus 21%, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) und der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie am Dienstag mitteilten. Der Berichtsmonat zählte allerdings zwei Arbeitstage weniger als im Vorjahr, so dass sich bereinigt nominal ein Rückgang um 5,9% bzw. um real 13% ergibt. Bereits in den Vormonaten hatten sich die Uhrenexporte markant rückläufig entwickelt. So waren sie im Juni nominal um 16% gesunken (real -21%), im Mai um 9,7% (real -9,8%), im April um 14% (-11%) sowie im März um 16% (-21%).
Minus von nominal 11%
Im den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres bzw. von Januar bis Juli wurden kumuliert Uhren im Wert von 11,12 Mrd CHF exportiert – ein Minus von nominal 11%.
Absatz von Edelmetall-Uhren eingebrochen
Stark rückläufig waren auch im Juli wieder die Exporte von Edelmetall-Uhren. In Stückzahlen gemessen sank das Volumen um knapp 31% und in Franken um 27% auf 512 Mio CHF. Deutlich weniger stark rückläufig präsentierten sich die exportierten Stahluhren. Die Stückzahl sank hier um 10%, die Umsätze um gut 6% auf 632 Mio. Gold-Stahluhren wurden in Stück 22% und wertmässig 9,5% weniger exportiert.
Luxus- und Billig-Uhren laufen schlecht
Nach Preissegmenten betrachtet verminderten sich die Ausfuhren von sehr teuren Uhren sowie Billigmodellen am stärksten. Bei den Uhren mit Preisen von mehr als 3’000 CHF ging die Stückzahl um 14% zurück, wertmässig resultierte sogar ein Minus von 16%.
Zeitmesser mit Exportpreisen bis 200 CHF nahmen volumenmässig um 20% und in Franken um 16% ab. Die geringste Abnahme wurde in der Preiskategorie 500 bis 3’000 CHF verzeichnet (-4,8% in Stück; -9,9% in CHF).
USA und Hongkong stark rückläufig
Die relevanten Märkte entwickelten sich im Berichtsmonat grossmehrheitlich rückläufig. Regelrecht eingebrochen ist die Nachfrage in den beiden wichtigsten Absatzmärkten USA (-15% auf 178,5 Mio CHF) und Hongkong (-33% auf 174,8 Mio). Einen Lichtblick bieten Italien (+9,9% auf 123,4 Mio) und Grossbritannien (+13% auf 110,2 Mio). (awp/mc/pg)