Biel – Die Schweizer Uhrenexporte sind im November zurückgegangen. Damit ist der zuletzt gute Verlauf im Export von Schweizer Zeitmessern ins Stocken geraten. Grund dafür ist der Einbruch am wichtigen Absatzmarkt Hongkong.
Die Uhrenexporte nahmen im Berichtmonat im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat nominal um 3,5 Prozent auf 1,99 Milliarden Franken ab. Real – also um Preiseffekte bereinigt – belief sich das Minus gar auf knapp 11 Prozent, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte.
Hongkong belastet
Auf die Exportzahlen habe der starke Rückgang in Hongkong gedrückt, schreibt Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH dazu. In die ehemalige britische Kolonie gingen die Ausfuhren im November verglichen mit dem Vorjahr erneut um deutliche 27 Prozent zurück, nachdem bereits in der Oktober-Statistik ein Minus von knapp 30 Prozent gemessen worden war.
Ausschlaggebend für das schwache Abschneiden in Hongkong sind die Ausschreitungen und das politische Chaos in der Metropole. Das ansonsten vor allem bei chinesischen Einkaufstouristen beliebte Ausflugsziel beklagte in den vergangenen Monaten stark rückläufige Besucherzahlen und als Folge davon tiefere Verkaufszahlen auf den Shoppingmeilen der Stadt.
Gute US-Nachfrage
In den vergangenen Monaten sprangen bei den Uhrenexporten jeweils andere Märkte in die Bresche, insbesondere Festlandchina. Das war im November nicht der Fall: Nach China wurden in Franken gerechnet 5,5 Prozent weniger Schweizer Uhren exportiert. Stark rückläufig waren die Zahlen auch für Grossbritannien oder Frankreich (je -17%).
Immerhin hielt die gute Entwicklung im mittlerweile grössten Absatzmarkt USA an. Dorthin stiegen die Uhrenexporte im November um 4,6 Prozent. Bei Singapur (+30%) und Südkorea (17%) waren gar zweistellige Wachstumsraten auszumachen.
Im Jahresverlauf bleibe die Tendenz in der Uhrenbranche trotz des Rückgangs im November aufwärts gerichtet, wie der Uhrenverband festhält. In den ersten elf Monaten des Jahres nahmen die Uhrenexporte um 2,0 Prozent auf 19,9 Milliarden Franken zu. (awp/mc/ps)