Uhrenexporte im Oktober stark rückläufig
Biel – Die weltweite Nachfrage nach Schweizer Uhren ist weiterhin rückläufig, und die Exporte brachen im Oktober so stark ein wie im ganzen Jahr nicht. Der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) erwartete zuletzt eine Erholung im vierten Quartal, muss nun aber im ersten Monat dieser Periode ein Minus um gut 16% hinnehmen. Die Gesamtexporte betrugen noch knapp 1,7 Mrd CHF. Damit verbuche die Uhrenindustrie nun über die letzten zehn Monate hinweg ein Minus von 11%, teilt FH am Dienstag mit.
Das Exportvolumen sank demnach im Berichtsmonat gegenüber dem Vorjahr um 329 Mio auf rund 1,68 Mrd CHF. Real betrug das Minus sogar knapp 22%. Arbeitstagbereinigt fiel der Rückgang jedoch weniger stark aus: In dieser Berechnung gingen die Uhrenexporte um nominal gut 12% und real um fast 18% zurück.
Billige und sehr teure Uhren nicht gefragt
Uhren mit einem Verkaufspreis von weniger als 200 CHF (Ausfuhrpreis) verzeichneten mit einem Minus von gegen 23% an Einheiten den grössten Rückgänge. Uhren mit einem Preis von 3’000 CHF oder mehr mussten zudem mit einem Minus von 16% die grössten Durchschnittspreiseinbussen hinnehmen, was laut FH den Trend des letzten halben Jahres fortführt.
Hinsichtlich der Materialien führten Edelmetall-Uhren die Liste des stärksten Exportminus an. Mit -28% gefolgt von Uhren aus anderen Metallen (-19%) und übrigen Materialen (-16%) gingen die Exporte von Edelmetall-Uhren um rund 518 Mio CHF zurück. Verstärkt habe sich der Trend abnehmender Volumen aber auch aufgrund des Einbruchs bei Stahl-Uhren und der Kategorie andere Materialien, heisst es weiter.
China erholt sich weiter, Einbruch im US-Markt
Die Exportabnahme wiegt laut FH in den meisten Märkten schwer, und die vereinzelten wirtschaftlichen Fortschritte hätten keine wirklichen Auswirkungen auf das Exportvolumen gezeigt. Der Rückgang in Hong Kong sei im Vergleich zum September um die Hälfte eingebrochen und ebenfalls ein deutliche Reduktion erlebte die Branche in den USA. Die Exporte nach China setzten aber ihre Erholungstendenzen, die im Juli begann, fort.
Es gibt weitere kleine Lichtblicke. Der Markt in Grossbritannien sei erneut der dynamischste Markt, da man weiterhin vom schwachen Pfund nach dem Brexit-Referendum profitiere. (awp/mc/pg)