Biel – Die Schweizer Uhrenbranche bleibt auf Wachstumskurs. Im November sind nicht nur mehr Zeitmesser ins Ausland exportiert worden, sondern auch so viele wie noch nie zu dieser Zeit des Jahres.
Die Uhrenexporte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent auf 2,50 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) und der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) am Dienstag mitteilten. Bereits in den Vormonaten legten die Exporte zu, besonders kräftig im Oktober mit knapp über 5 Prozent.
Für die ersten elf Monate 2023 insgesamt errechnet sich damit ein stabiles Plus. Von Januar bis November legten die Uhrenexporte zum Vorjahr um 7,7 Prozent zu. Das Wachstum sei vergleichbar mit der Rekordentwicklung im Jahr 2022, als die Uhrenindustrie insgesamt Exporte in Höhe von 24,8 Milliarden Franken verzeichnete (+11,4%).
Tiefere Volumen
Die Entwicklung im Berichtsmonat November sei mit Blick auf den Warenwert vor allem durch den starken Anstieg in den Kategorien «Edelmetalle» (+5,2%) und «Bimetalle» (+10,7%) positiv beeinflusst worden, schreibt der Verband weiter. Aber auch der Wert der Ausfuhren von Uhren aus der Kategorie «Andere Metalle» (+18,4%) legte stark zu. Derweil gingen sie bei Stahluhren im Vorjahresvergleich um 4,1 Prozent zurück.
Hingegen sanken die Absatzvolumen insgesamt um 1,3 Prozent. Auch hier büssten die Stahluhren am meisten ein (-2,5%), im Bereich «Andere Materialien» gingen die Stückzahlen um 1,6 Prozent zurück, bei «Edelmetall»-Uhren betrug der Volumenrückgang 2,0 Prozent. Hingegen wurden von Uhren mit «Anderen Metallen» 5,1 Prozent mehr Stücke verkauft, in der Kombination «Gold-Stahl» wurden 1,2 Prozent mehr Uhren abgesetzt.
Hongkong stark, China mit leichtem Rücksetzer
Deutlich gewachsen ist die Branche in Hongkong (+12,9%) und Japan (11,9%). Hingegen gab es in China nach dem starken Anstieg im Vormonat nun einen leichten Rücksetzer um 3,7 Prozent. Die Ausfuhren nach Singapur zeigten mit 1,1 Prozent ein leichtes Plus.
Der grösste Absatzmarkt USA zeigte ein moderates Wachstum (+0,9%). Ein gemischtes Bild zeigt sich derweil in Europa: Während Märkte wie Grossbritannien (+16,7%) oder Deutschland (+3,9%) zulegten, entwickelten sich die Exporte nach Frankreich (-2,9%) rückläufig. Derweil legten die Vereinigten Arabischen Emirate um 9,5 Prozent zu.
Nach Preiskategorien betrachtet waren die günstigen Segmente mit Exportpreisen von unter 200 Franken leicht im Aufschwung (+1,1%). Hingegen sei der Trend für das Segment zwischen 200 und 3000 Franken negativ gewesen. Die Exporte teurer Uhren (über 3000 Fr.) wuchsen um 5,0 Prozent. (awp/mc/ps)