Biel – Die Lage für die Schweizer Uhrenhersteller hat sich nach dem Corona-bedingten Einbruch im Frühling weiter entspannt. Im August sind die Uhrenexporte weniger stark zurückgegangen als in den Monaten davor. Auftrieb hat die angeschlagene Branche aus China erhalten.
Insgesamt beliefen sich die Uhrenexporte im August auf 1,34 Milliarden Franken, wie der am Donnerstag veröffentlichten Monatsstatistik der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) zu entnehmen ist. Das entspricht zwar einem Rückgang von 11,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, gegenüber dem Vormonat nahmen die Exporte indes saisonbereinigt um 3 Prozent zu.
Die Uhrenbranche wurde von der Coronakrise mit voller Wucht erfasst. Nachdem erste Risse im Handel bereits zu Beginn des Jahres aufgetreten waren, liessen die wegen der Pandemie verordneten Ladenschliessungen und Reisebeschränkungen die Ausfuhren im April und Mai um 80 beziehungsweise 70 Prozent einbrechen.
Im Juni zeigten sich dann erste Erhöhungszeichen, als der Rückgang «nur» noch gut ein Drittel betrug. Im Juli hellte sich die Situation mit einem Minus von 17 Prozent weiter auf.
Schock wird absorbiert
Nun werde der anfängliche Schock allmählich absorbiert, da sich die Verkäufe in den letzten Monaten erholt hätten, schreibt dazu der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Zu verdanken ist die Erholung vor allem China, wohin die Schweizer Hersteller mit 211,6 Millionen Franken fast 45 Prozent mehr auslieferten als im Vorjahr. Damit sind die Ausfuhren nach China im dritten Monat in Folge gestiegen.
Über die ersten acht Monate 2020 betrachtet, sei China mit +1,6 Prozent bereits wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt, schreibt FH weiter. Zu vermerken ist auch, dass die Exporte nach Hongkong im August weniger stark rückläufig waren als noch im Vormonat.
Wachstum in Arabien
Zugelegt haben die Schweizer Uhrenexporte zudem um 8,3 Prozent in die Vereinigten Arabischen Emiraten und gar um 26,5 Prozent in Saudi-Arabien.
Der zweitgewichtigste Exportmarkt, die USA, verzeichnete nach einem stabilen Juli indes einen leichten Rückgang von 4 Prozent. (awp/mc/ps)