Uhrenexporte erholen sich im Oktober weiter – Starkes Wachstum in Asien
Biel – Die Schweizer Uhrenexporte haben sich im Oktober weiter erholt, nachdem sie sich im vergangenen Jahr deutlich zurückentwickelt hatten. Besonders gut hat sich der Versand von Uhren in den wichtigsten Absatzmarkt Hongkong und nach China sowie auch nach Japan entwickelt. Dagegen verzeichneten die USA entgegen dem Trend einen Rückgang.
Insgesamt stieg das Exportvolumen der Schweizer Uhrenindustrie im Oktober 2017 gegenüber dem Vorjahr nominal um 9,3% auf 1,85 Mrd CHF, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) und der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH am Dienstag mitteilten. Real belief sich das Plus +8,7%, während die Uhrenexporte arbeitstagsbereinigt und real um 5,9% zulegten.
Das deutliche Wachstum im Oktober ist unter anderem auch mit der sehr tiefen Vorjahresbasis zu erklären. Im Oktober 2016 waren die Uhrenexporte nämlich um nominal 16% eingebrochen. Auslöser dafür waren unter anderem Lagerbereinigungen beispielsweise von Marken der Richemont-Gruppe. So hatte unter anderem Cartier etwa bei Händlern in Hongkong oder Macau Uhren aus den Lagern zurückgekauft, um Platz für neue Modelle zu schaffen.
Uhrenbranche setzt Erholung fort
Auch der Uhrenverband weist in seiner Mitteilung vom Dienstag auf den vorteilhaften Basiseffekt hin. Ausserdem profitiere die Branche aber auch von der anhaltenden Erholung in einigen Schlüsselmärkten, heisst es.
Die Lage in der Schweizer Uhrenbranche hat sich 2017 laufend verbessert. Im September, August, Juli, Juni und Mai nahmen die Exporte nominal um 3,7%, 4,2%, 3,6%, 5,3% und 9,0% zu, nachdem in den Monaten davor noch Rückgänge resultiert hatten. Nach zehn Monaten resultiert nun ein Plus in der Exportstatistik von nominal 2,4% auf 16,3 Mrd CHF.
Ein starker Absatztrend zeigt sich bei Edelmetalluhren, deren Exporte nach Einheiten gerechnet im Oktober um 12% und in Franken um 8,3% auf 569 Mio CHF zulegten. Und auch das Exportvolumen der Stahluhren nahm in Stückzahlen um 9,1% auf 1,32 Mio und in Franken um 12% auf 743 Mio deutlich zu. Prozentual am stärksten wuchs allerdings die Kategorie «Other Materials», wo die exportierte Stückzahl um 24% auf 604’000 und der Franken-Absatz um 30% auf 52,3 Mio zunahmen.
Nach Preiskategorien aufgeschlüsselt sind die Ausfuhren von Uhren mit einem Exportpreis zwischen 500 und 3’000 CHF sowohl wertmässig als auch anhand der Stückzahl um je einen Fünftel in die Höhe geklettert. Zweistellig wuchsen zudem die Exporte von Uhren zum Preis von 200 bis 500 CHF (Wert: +10%; Stück: +12%), während die teuren Uhren zu Preisen von über 3’000 CHF weniger stark zulegten (+6,3%; +3,3%). Im günstigsten Segment gab es gar einen wertmässigen Exportrückgang von 3,4% (Stück: +8,1%).
Absatz nach Asien wächst stark
Sehr gut haben sich im Oktober die Uhrenexporte nach Asien entwickelt. Allen voran legten die Ausfuhren nach Hongkong (+16%) und China (+18%) zu, noch deutlicher wuchs Japan (+22%). Dagegen blieben die Exporte in die USA (-7,3%) im negativen Bereich, während in den beiden grössten europäischen Märkten Grossbritannien (+1,2%) und Italien wenig Bewegung auszumachen war. Insgesamt weise Europa aber ein Wachstum von 5,9% aus. (awp/mc/ps)