Biel – Die Schweizer Uhrenbranche hat ihre Ausfuhren im März erneut gesteigert. Trotz einer starken Vorjahresbasis und des Wegfalls des Russland-Geschäfts legten die Exporte um knapp 12 Prozent zu.
Im Februar war es bereits um knapp einen Viertel nach oben gegangen, im Januar um 6,8 Prozent. Insgesamt wurden im März Schweizer Uhren im Wert von 2,09 Milliarden Franken ins Ausland geliefert, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG und der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) am Dienstag mitteilten. Damit sei die Marke von 2 Milliarden erstmals so früh im Jahr geknackt worden, schrieb FH.
Damit knüpfen die Uhrenhersteller nahtlos an die gute Entwicklung des letzten Jahres an, als die Exporte im Gesamtjahr mit 22,3 Milliarden Franken auf einen neuen Rekord geklettert waren. Der Wert des Corona-Jahres 2020 war um 31 Prozent und jener von 2019 um knapp 3 Prozent übertroffen worden.
Einbruch in China und in Russland
Treiber des Wachstums im März war der grösste Markt USA. Die Uhrenhersteller exportierten fast einen Drittel mehr in die Vereinigten Staaten. Auch in Japan, dem Vereinigten Königreich und in Singapur waren die Schweizer Zeitmesser gefragt.
Harziger lief es in China: Dort brachen die Exporte um knapp 28 Prozent ein, dies nach Jahren ununterbrochenen Wachstums. Die Exporte blieben dort aber auf hohem Level, schrieb der FH-Verband.
Nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine kamen die Exporte dorthin zu einem Stillstand (-96,6%) und fielen um 20,6 Millionen auf unter eine Million Franken. Noch im Februar – also vor Inkrafttreten der Sanktionen – war es um kräftige 46 Prozent nach oben gegangen.
Inzwischen haben wichtige Vertreter der Schweizer Uhrenbranche wie die Swatch Group oder Richemont wegen des Kriegs die Lieferungen nach Russland gestoppt und die dortigen Läden geschlossen. Russland hatte 2021 rund ein Prozent zu den gesamten Uhrenexporten aus der Schweiz beigesteuert. (awp/mc/ps)