Sulzer-GV: Suzanne Thoma zur VRP gewählt – Vekselberg-Vertrauter tritt ab

Vor der GV wurde bekannt, dass sich er bisherige Verwaltungsrat Mikhail Lifshitz nicht mehr zur Wiederwahl stellen würde. (Foto: Sulzer)

Winterthur – Die Aktionäre des Industriekonzerns Sulzer haben alle Anträge des Verwaltungsrates an der am heutigen Mittwoch durchgeführten Generalversammlung genehmigt. Unter anderem stimmten sie einer ordentlichen Dividende von 3,50 Franken pro Aktie zu und segneten die Konzernrechnung, die Gewinnverwendung und den Vergütungsbericht ab, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte.

Zudem wurde Suzanne Thoma, die ehemalige Chefin des Energiekonzerns BKW, mit einer Mehrheit von 99,68 Prozent zur neuen Präsidentin des Verwaltungsrats gewählt. Die Aktionäre bestätigten ausserdem die Verwaltungsräte Matthias Bichsel, Alexey Moskov, Hanne Birgitte Breinbjerg Sørensen und David Metzger für eine weitere Amtszeit. Laut der Mitteilung erreichten sie im Minimum eine Mehrheit von 93,1 Prozent. Wird der zuletzt bekannte Anteil von Hauptaktionär Vekselberg abgezogen, erhielten einige Verwaltungsräte aber nur einen Ja-Anteil von rund drei Vierteln.

Mikhail Lifshitz nicht zur Wiederwahl angetreten
Die beiden Verwaltungsräte Peter Löscher und Gerhard Roiss traten wie bereits bekannt nicht mehr zur Wiederwahl an. Mit Bekanntgabe der Quartalszahlen am gestrigen Dienstag teilte das Unternehmen ausserdem überraschend mit, dass sich nun auch der bisherige Verwaltungsrat Mikhail Lifshitz nicht mehr zur Wiederwahl stellt. Der Russe ist einer von bisher drei Personen, die im VR das Aktienkapital des Grossaktionärs Viktor Vekselberg repräsentierten.

Mit dem Ausscheiden von Lifshitz ist Vekselbergs Tiwel-Holding noch durch Alexey Moskov und David Metzger im Gremium vertreten. Der Grossaktionär selbst, der in Zug lebt, geriet im Zuge des russischen Einmarschs in der Ukraine ins Visier der USA. Auf der Sanktionsliste war er schon seit 2018, doch das Land verschärfte die Sanktionen weiter und beschlagnahmte unter anderem seine Luxus-Yacht in Mallorca.

Weiter ging die eigentlich zur Wahl vorgeschlagene Heike van de Kerkhoff, Chefin des Chemieunternehmens Archroma, «aus persönlichen Gründen» nun doch nicht ins Rennen um einen Sitz im Verwaltungsrat bei Sulzer. Sulzer-Chef Frédéric Lalanne wollte zu den überraschenden Rückzügen der beiden Kandidaten an einer Investorenkonferenz am Mittwoch keinen Kommentar abgeben. «Das sind persönliche Entscheidungen, die ich nicht kommentieren kann», sagte er. (awp/mc/pg)

Exit mobile version