Umfrage zeigt: Unsicherheit in ÖV stärkt Wunsch nach eigenem Auto
Flamatt – Menschen in der Schweiz wollen trotz Corona weiterhin Autos kaufen. Einige verschieben das Vorhaben oder wollen aufgrund der neuen Situation lieber leasen statt kaufen. Manche Personen haben erst seit der Coronakrise die Absicht, sich ein Auto anzuschaffen. Einer der meistgenannten Gründe hierfür ist gemäss einer repräsentativen Umfrage von AutoScout24, dass Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel und den Kontakt zu anderen Mitmenschen vermeiden wollen.
Sich mit dem Auto fortzubewegen ist und war in der Schweiz schon immer ein grosses Bedürfnis, auch wenn das ÖV-Netz des Landes eines der dichtesten der Welt ist. In den letzten Monaten hat sich aufgrund von Corona einiges verändert. Viele Menschen sehen sich mit einer neuen finanziellen Situation konfrontiert und fällen deshalb Entscheidungen anders als noch vor der Krise. Die grösste Online-Plattform für Fahrzeuge der Schweiz – AutoScout24 – wollte wissen, ob sich die Bedürfnisse der Menschen in der Schweiz in Bezug auf die Anschaffung eines Autos während Corona verändert haben. Dazu hat das Marktforschungsinstitut intervista im Auftrag von AutoScout24 eine repräsentative Studie durchgeführt.
Autokäufe trotz Corona weiterhin geplant
16 % der Befragten gaben an, dass sie sich noch 2020 ein Auto anschaffen wollten. Von diesen Personen verschiebt rund jede siebte die Pläne wegen der Corona-Krise auf später. Hierfür sind die häufigsten Gründe die veränderte finanzielle Ausgangslage sowie die aktuell ungewisse berufliche Zukunft. Spannend dabei: das Vorhaben, ein Auto zu kaufen wird nicht grundsätzlich verworfen, denn fast die Hälfte kann sich vorstellen, bereits in einem Jahr seine Pläne für den Autokauf wieder aufzunehmen. «Diese Erkenntnis deckt sich mit unseren Daten der Vergangenheit», sagt Pierre-Alain Regali, Managing Director AutoScout24. «Oft wird ein Auto angeschafft, weil sich ein Lebenskontext verändert. In diesen Situationen ist es wichtig, dass Menschen bei uns auf der Plattform das passende Angebot für die entsprechende Lebenssituation schnell und einfach finden können», erklärt Regali weiter. So brauchten zum Beispiel Eltern, die ein Kind erwarteten, innerhalb von Monaten ein grösseres Gefährt, während jemand, der in eine prekäre finanzielle Lage gerät, ein Auto sucht, das weniger Kosten verursacht.
Im eigenen Auto den Mitmenschen entfliehen
8 % der Menschen, welche aktuell vorhaben, sich ein Fahrzeug anzuschaffen, gaben an, dass sie diese Absicht erst seit der Corona-Krise haben. Gemäss der repräsentativen Umfrage ist die Kaufabsicht bei Personen, welche noch kein Auto besitzen, vergleichsweise häufiger erst in der Corona-Krise entstanden. Einer der am häufigsten genannten Gründe für den neu aufgekommenen Plan, ein Auto zu kaufen, ist die Absicht, zukünftig öffentliche Verkehrsmittel und den Kontakt mit anderen Passagieren zu vermeiden. Der zweite häufige Grund ist, dass während des Lockdowns mehr Zeit für die Planung eines Autokaufs zur Verfügung stand. «Diese Aussagen spiegeln sich auch in unseren Userzahlen wider. Nachdem der Notstand wieder aufgehoben wurde und die Menschen sich wieder vermehrt im öffentlichen Raum aufhalten, sind auch unsere Userzahlen wieder angestiegen. Die Menschen scheinen sich während des Lockdowns Gedanken über den Kauf gemacht zu haben und werden nun wieder aktiv mit konkreten Suchen und Käufen», so Regali.
Immer noch lieber kaufen statt leasen
Aus der Studie von AutoScout24 ist ersichtlich, dass bei der grossen Mehrheit die Absichten bezüglich Art der Finanzierung (Leasing oder Kauf) trotz Corona gleich geblieben sind. Gut doppelt so viele Menschen haben vor, ein Auto zu kaufen, statt ein Fahrzeug zu leasen. Dass einige aber auch ihre Absichten während Corona geändert haben, zeigt die Aussage, dass rund jede zehnte Person, die nun ein Auto leasen will, vor Corona noch ein Fahrzeug kaufen wollte.
Pierre-Alain Regali ergänzt: «Die Resultate der Umfrage verdeutlichen, dass Menschen trotz der COVID-19-Situation weiterhin Autos anschaffen wollen, wenn auch vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt oder durch eine andere Finanzierungsart. Individuelle Mobilität geniesst in der Schweiz weiterhin einen hohen Stellenwert, weshalb heute sowie zukünftig ein breites Angebot an Fahrzeugen, Finanzierungslösungen oder Arten der Anschaffung vorhanden sein muss. Wir reagieren darauf, indem wir im Occasions- wie auch im Neuwagenbereich ein breites Angebot an Fahrzeugen in jeder Preisklasse bieten, mit der Partnerplattform FinanceScout24 Finanzierungslösungen aufzeigen und intensiv an neuen Lösungen im Online-Fahrzeug-Handel arbeiten.» (Scout24/mc/ps)
Datengrundlage
Die Angaben resultieren aus zwei repräsentativen Studien, die das Marktforschungsinstitut intervista vom 4. bis 16. Juni 2020 im Auftrag von AutoScout24 durchgeführt hat. Die Daten wurden mittels einer Online-Befragung im intervista Online Access Panel erhoben. Befragt wurden dabei 1‘003 Personen zur Ermittlung der Anteile in der Bevölkerung sowie 511 Personen mit Autokauf-Absicht im Jahr 2020 zwischen 18 und 79 Jahren in der Deutsch- und Westschweiz. Hinweis: Die vollständigen Ergebnisse können dem Dokument im Anhang entnommen werden.