Umsätze im Bau sinken im ersten Halbjahr

Umsätze im Bau sinken im ersten Halbjahr
(Foto: Pixabay)

Zürich – Das Schweizer Baugewerbe ist auf Konsolidierungskurs. Im ersten Halbjahr 2018 sanken die Umsätze im Bauhauptgewerbe gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozent auf 9,4 Milliarden Franken. Dabei sei das zweite Quartal deutlich schwächer ausgefallen als das erste Jahresviertel, teilte der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) am Mittwoch mit.

Wurden im ersten Quartal in der Schweiz noch für 4,2 Milliarden Franken Gebäude und Strassen gebaut – das waren 5,1 Prozent mehr als im Vorjahr, sanken die Umsätze des Baugewerbes von April bis Juni bereits um 5,5 Prozent auf 5,3 Milliarden.

Noch deutlicher fällt im Hoch- und Tiefbau das Minus bei den neu eingegangenen Aufträgen aus, die für den künftigen Umsatz stehen. Konkret ging der Auftragseingang im ersten Halbjahr 2018 um 7,9 Prozent auf 9,9 Milliarden zurück, teilte der SBV mit.

Mit minus 12,8 Prozent auf 5,1 Milliarden Franken im zweiten Quartal akzentuierte sich auch bei den neuen Aufträgen der Rückgang. In den Monaten Januar bis März hatte der Rückgang nur 2,2 Prozent betragen.

Arbeitsvorrat von 13,7 Milliarden
Noch weniger schlimm sieht es bei den Auftragsbeständen aus, also den bereits eingegangenen, aber noch nicht abgearbeiteten Aufträgen. Deren Wert lag per Ende Juni mit 13,7 Milliarden Franken nur 1,0 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Die Bauvorhaben für das dritte Quartal lassen mit minus 6,0 Prozent hingegen eine erneut unspektakuläre Entwicklung erwarten. Die Auftragslage deute denn auch auf eine weitere Konsolidierung der Baubranche in der zweiten Jahreshälfte hin, folgerte der SBV. Die Umsätze dürften 2018 daher das Niveau des Vorjahres nicht mehr ganz erreichen.

Sorgenkind Wohnungsmarkt
Das Sorgenkind der Baubranche ist der Wohnungsmarkt. Der Baumeisterverband stellt sich jedoch auf eine Abkühlung der Wohnbautätigkeit ein. Denn seit einigen Jahren würden mehr neue Wohnungen gebaut als nachgefragt. Wann und wie schnell die Abkühlung komme, sei aber kaum vorauszusehen. Je länger sie jedoch auf sich warten lasse, desto deutlicher werde sie ausfallen.

In der kurzen bis mittleren Frist gehen die Baumeister aber weiterhin davon aus, dass viele Mietwohnungen gebaut werden. Denn angesichts der tiefen Zinsen seien Immobilien für Investoren immer noch eine attraktive Alternative zu Staatsanleihen oder Obligationen.

Abweichende BFS-Daten
Erst vor kurzem hatte das Bundesamt für Statistik (BFS) für das zweite Quartal ein Umsatzplus von 4,7 Prozent und damit deutlich bessere Zahlen gemeldet. Die Diskrepanz erklärte der SBV auf Anfrage einerseits mit methodischen Unterschieden bei der Berechnung. Andererseits stütze er sich lediglich auf das Bauhauptgewerbe ab (Hoch- und Tiefbau), während das BFS auch das Ausbaugewerbe erhebe. (awp/mc/pg)

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