Umsatz im Bauhauptgewerbe sinkt im Q1 um 1,3%
Zürich – Der Umsatz des Bauhauptgewerbes ist im ersten Quartal 2019 von heterogenen Entwicklungen geprägt gewesen. Während der Hochbau ein Plus verzeichnete, gab es im Tiefbau ein klares Minus. Der Ausblick bleibt derweil gemäss Bauindex Schweiz relativ optimistisch.
Der Hochbau steigerte seine Bautätigkeit in der Periode von Januar bis März 2019 um 4,7 Prozent auf 2,2 Milliarden Franken, während der Tiefbau um 7,7 Prozent auf 1,9 Milliarden Franken zurückging. Insgesamt ergab sich für das Bauhauptgewerbe ein Minus von 1,3 Prozent, wie der Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) am Dienstag mitteilte.
Als stärker denn erwartet bezeichnet der SBV die Entwicklung im Wohnungsbau. Hier sei der Umsatz von hohem Niveau aus lediglich um 0,5 Prozent zurückgegangen. Stark Wachstumsraten von 13 bzw. 12 Prozent gab es zudem beim Wirtschaftsbau und beim öffentliche Hochbau.
Im Tiefbau gingen die Umsätze im Vorjahresvergleich sowohl im privaten (-14%) als auch im öffentlichen Sektor (-5%) zurück. Da der öffentliche Tiefbau wesentlich grösser ist als der private, liegt der Rückgang in beiden Segmenten laut SBV bei jeweils 75 bis 80 Millionen Franken.
Auf Niveau der Vorjahre erwartet
Für den weiteren Jahresverlauf gibt sich der Verband allerdings relativ optimistisch. Ansteigende Auftragseingänge, ein hoher Arbeitsvorrat und die steigende Beschäftigungszahl wiesen darauf hin, dass sich der Umsatz im Gesamtjahr 2019 auf dem hohen Niveau der beiden Vorjahre halten dürfte, heisst es.
Im Wohnungsbau etwa dürfte die Anzahl der neugebauten Wohnungen im Gesamtjahr 2019 nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen, schreibt der Verband. Auch im Tiefbau seien die Aussichten mittelfristig positiv. So seien die Auftragseingänge um fast 30 Prozent angestiegen, und auch die Arbeitsvorräte seien um über 10 Prozent höher.
Im zweiten Quartal planen die Tiefbauunternehmen laut SBV Bauvorhaben in Höhe von 2,4 Milliarden Franken (+4,5%). Allerdings müssten die Aufträge auch abgearbeitet werden, fordert der SBV. So sei nämlich im Tiefbau bereits für das erste Quartal eine Steigerung erwartet worden.
Bauindex deutlich positiv
Der positive Ausblick wird laut SBV auch vom gesamten Bauindex bestätigt, den der Verband zusammen mit der Credit Suisse berechnet. Dieser stieg für das zweite Quartal um 5 auf 148 Punkte. Während sich die saisonbereinigten Umsätze des Hochbaus leicht abschwächen dürften (-1,7%), sei für den Tiefbau ein deutliches Plus (+10,1%) zu erwarten, heisst es dort.
Die immer noch prall gefüllte Auftragspipeline sorge insbesondere beim Wirtschaftsbau für eine stabile Entwicklung, die im weiteren Jahresverlauf noch anhalten dürfte. Beim Wohnungsbau scheine der Höhepunkt aber überschritten, da der Angebotsüberhang die Investitionsbereitschaft zu dämpfen scheine, schreiben die Ökonomen der Grossbank.
Doch mit den Negativzinsen, die bis mindestens 2021 Bestand haben dürften, bleibe einer der wichtigsten Treiber der Baukonjunktur bestehen. Auch das Wachstum der Gesamtwirtschaft dürfte sich nach zwischenzeitlicher Verlangsamung wieder erholen und mittelfristig den Geschäftsgang des Bauhauptgewerbes stützen.
Für das Gesamtjahr 2019 erwartet der Baumeisterverband insgesamt einen Umsatz von über 20 Milliarden Franken. (awp/mc/ps)