Einbruch im Pressemarkt und Frankenstärke bremsen Valora-Geschäft aus. (Foto: Valora)
Muttenz – Der Handelskonzern Valora hat im Geschäftsjahr 2011 sowohl einen Umsatz- als auch einen Gewinnrückgang verdauen müssen. Ein Einbruch des Pressemarktes sowie der starke Franken bremsten das Geschäft. Das Unternehmen sieht sich aber auf Kurs für die angepeilte Wachstumsstrategie und schüttet seinen Aktionären eine stabile Dividende aus.
Der Nettoumsatzes fiel um 2,1% auf 2,82 Mrd CHF. Der Aussenumsatz, der auch die Erlöse der Franchisenehmer beinhaltet, stieg hingegen leicht um 0,5% auf 2,96 Mrd. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei 70,5 Mio und damit um 13% unter dem Vorjahr. Der Reingewinn fiel um 9,7% auf 57,4 Mio, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Dividende von 11,50 Franken
Ende Oktober hatte Valora bereits beim Ausblick zurückgerudert und nur noch einen EBIT von rund 70 Mio CHF für 2011 in Aussicht gestellt. Die EBIT-Marge lag damit bei 2,5% gegenüber 2,8% im Jahr davor. Wie bereits angekündigt, wird der Generalversammlung eine stabile Dividende von 11,50 CHF vorgeschlagen.
Erwartungen übertroffen – Bilanz stabil
Damit hat Valora die Erwartungen der Analysten überwiegend übertroffen. Der AWP-Konsens hatte einen Nettoumsatz von 2,82 Mrd, einen EBIT von 69,9 Mio und einen Reingewinn von 53,4 Mio CHF prognostiziert. Trotz einiger Zukäufe sei die Nettoverschuldung der Gruppe mit 41 Mio CHF weiterhin gering. Der Abschluss eines neuen Syndikatskredits sowie die Emission einer Anleihe ermöglichten die Finanzierung des operativen Geschäfts sowie der Wachstumsstrategie über die nächsten Jahre. Die Eigenkapitalquote liege mit 41,9% leicht unter dem Vorjahreswert von 43,6%.
Frankenstärke bremst
Bereinigt um Währungseffekte und um den alle zwei Jahre auftretenden Sondereffekt durch die Panini-Fussballsammelbilder sei der Aussenumsatz um 6,3% gestiegen, heisst es weiter. Die Sparte Services hatte mit einem Einbruch des Pressemarktes in allen Ländergesellschaften zu kämpfen, besonders aber in der Schweiz. Insgesamt sank der Umsatz um fast 15%. Auch der starke Franken belastete. Mit Kosteneinsparungen und neuen Dienstleistungen sei der Presserückgang zwar gemildert, aber nicht vollständig kompensiert worden.
Trade und Retail positiv
Die Division Trade profitierte von den Akquisitionen, wurde aber durch den starken Franken und zunehmende Parallelimporte in der Schweiz gebremst. In Norwegen und Schweden habe man von den Übernahmen der beiden Kosmetikdistributoren EMH und ScanCo profitiert, in Deutschland von Salty Snacks. Der Umsatz stieg um rund 3%.
In der Sparte Retail seien weitere Marktanteile gewonnen worden. Dies sei sowohl organischem als auch anorganischem Wachstum zu verdanken. Der Aussenumsatz stieg um fast 5%, der Nettoumsatz um 0,4%.
2012 Ebit über Vorjahr
Für das laufende Jahr 2012 seien die Rahmenbedingungen weiterhin sehr herausfordernd. Trotz der schweren Bedingungen wie dem Rückgang des Pressemarktes oder dem starken Franken strebt Valora für das laufende Jahr ein Betriebsergebnis über dem Vorjahr an.
«Wir sind mit der ‹Valora-4-Growth›-Strategie auf dem richtigen Weg und haben damit die Grundlage zur Erreichung unserer mittelfristigen Wachstumsziele gefestigt», wird CEO Thomas Vollmoeller in der Mitteilung zitiert. Zukäufe von zusätzlichen Travel-Retail-Formaten blieben im Fokus, im klassischen Tradegeschäft habe die regionale Expansion kurzfristig aber eine weniger hohe Priorität.
Für 2015 peilt der Handelskonzern nun einen Aussenumsatz von rund 3,9 Mrd CHF und ein Betriebsergebnis im Bereich von 110 bis 130 Mio an. Ursprünglich war Valora davon ausgegangen, einen solchen EBIT bereits 2012 zu erreichen. (awp/mc/pg)