Tracleer gegen Lungenhochdruck: Der Hauptumsatzträger von Actelion. (Foto: Actelion)
Allschwil – Das Biopharma-Unternehmen Actelion ist stark in das neue Jahr gestartet. Das Ende 2013 lancierte neue Medikament zur Behandlung von Lungenhochdruck (pulmonale arterielle Hypertonie, PAH) – Opsumit – hat sich dabei gut entwickelt und auch der Vorgänger – Tracleer – legte weiter zu. Geholfen hat allerdings auch die ein Einmaleffekt. Angesichts des guten Jahresauftakts soll die bisherige Prognose für das Ganzjahr zur Jahresmitte neu überdacht werden.
Der Produktumsatz stieg im ersten Quartal um 8% auf 469 Mio CHF. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) betrug der Anstieg gar 13%; bereinigt um die Auflösung von Rabatten in den USA reduziert sich der Zuwachs auf 9% (kWk). Vom Produktumsatz entfielen 383 Mio auf das PAH-Hauptprodukt Tracleer. Der Tracleer-Absatz sei damit in Schweizer Franken um 2% und zu kWk um 7% gestiegen, teilt das Unternehmen am Donnerstag mit.
Der Anstieg der Tracleer-Verkäufe beruhe zum Teil auf der Auflösung von Rückstellungen für Rabatte und Preiserhöhungen in den USA. Trotzdem habe Tracleer auf Märkten, in denen Opsumit noch nicht erhältlich ist, seine starke Position aufrechterhalten, heisst es weiter. Dies beruhe vor allem auf der Indikation digitale Ulzerationen in Europa und eines starken Wachstums in Japan. Letzteres sei gestützt worden durch eine unveränderte Preisgestaltung nach der regelmässig alle zwei Jahre durchgeführten Preisüberprüfung.
Opsumit mit gutem Start
Das Ende 2013 in den USA am Markt eingeführte Nachfolgeprodukt Opsumit erzielte einen Umsatz von 15 Mio CHF, nach 5 Mio im ganzen Vorjahr. Diese Zahl spiegle nicht die effektive Nachfrage wider, heisst es weiter. Denn das Unternehmen biete in den USA ein Programm für Patienten an, um diesen einen möglichst raschen Zugang zu dieser verbesserten Therapie zu ermöglichen. «Opsumit wird in allen Märkten (…) schnell zum Medikament der Wahl bei neu diagnostizierten Patienten, die Endothelin-Rezeptor-Agonisten benötigen», kommentiert COO Otto Schwarz in der Mitteilung. Ende März seien bereits 2’300 Patienten damit behandelt worden. «In den Märkten, in denen Opsumit nicht erhältlich ist, entwickelt sich Tracleer mit einem Mengenwachstum von insgesamt mehr als drei Prozent ebenfalls gut», so der COO weiter
Darüber hinaus hat das Unternehmen in den USA bei der Aufnahme von Opsumit in Programme zur Kostenerstattung «wesentliche Fortschritte» erzielt, so die Mitteilung. Ausserhalb der USA sei Opsumit bisher in Deutschland, Österreich und der Schweiz eingeführt worden.
Weitere betriebliche Fortschritte
Der US-GAAP EBIT ist um 23% (+33% zu kWk) auf 153 Mio CHF gestiegen. Der Kern-EBIT erreicht 189 Mio (+12% in CHF; +19% kWk), bereinigt um die Auflösung von Rabatten in den USA beträgt der Anstieg 9% (kWk). Unter dem Strich bleibt ein Kern-Reingewinn von 170 Mio, was einer Zunahme um 21% (+31% zu kWk) entspricht. Der Reingewinn wird mit 128 Mio ausgewiesen (+30% in CHF; +40% zu kWk).
Mit diesen Zahlen hat Actelion die Erwartungen deutlich übertroffen, wobei allerdings unklar ist, inwiefern die Auflösung von Rabatten in die Schätzungen eingeflossen sind. Analysten hatten im Vorfeld gemäss AWP-Konsens mit einem Produktumsatz von 440,3 Mio CHF und einem Tracleer-Umsatz von 358,6 Mio gerechnet. Der Kern-EBIT und EBIT wurde bei 159,1 Mio bzw. 122,7 Mio erwarten und der Reingewinn bei 94,6 Mio bzw. der verwässerte Gewinn je Aktie bei 0,85 CHF.
Überprüfung der Guidance in Aussicht gestellt
CEO Jean-Paul Clozel äussert sich in der Mitteilung entsprechend erfreut über den «guten Start» ins Jahr 2014 und stellt eine Überprüfung der Guidance in Aussicht: «Nach der Einführung von Opsumit (…) ist die Verkaufsdynamik in allen Märkten sehr stark. Weitere Einführungen in Europa sowie die Einreichung des Registrierungsantrags in Japan stehen bevor. Ausgehend von diesem guten Jahresauftakt ist Actelion gut positioniert, seine Prognose für das Wachstum des Kerngewinns gegen Mitte des Jahres zu überdenken.»
Im Februar prognostizierte das Management für 2014 ein Wachstum des Kerngewinns im niedrigen einstelligen Bereich. Für 2015 wurde ein Wachstum des Kerngewinns im einstelligen Prozentbereich erwartet. (awp/mc/pg)