Albert Baehny, CEO Geberit (Foto: Geberit)
Jona – Das Sanitärtechnikunternehmen Geberit hat im Geschäftsjahr 2013 trotz der schwierigen Lage im Hauptmarkt Europa ein solides Umsatzwachstum erreicht. Dabei hat sich das Wachstumstempo nach dem sehr starken dritten Quartal im vierten wieder etwas verlangsamt. Die bisher für das Gesamtjahr geltende EBITDA-Prognose dürfte übertroffen werden.
Der Umsatz wurde um 4,7% auf 2,29 Mrd Franken gesteigert. In lokalen Währungen ergab sich ein Plus von 3,6%, wie Geberit mitteilte. Die im Umsatz enthaltenen Währungsgewinne belaufen sich auf rund 25 Mio. Damit hat Geberit die Erwartungen der Analysten genau getroffen.
Wachstumstempo zum Jahresende hin verlangsamt
Das Wachstumstempo hat sich erwartungsgemäss im vierten Quartal wieder verlangsamt. Der Umsatz erreichte im Schlussquartal 525,3 Mio CHF, entsprechend einem währungsbereinigten Wachstum von 4,4%. Nach Wachstumsraten von 1,0 und 1,2% in den ersten beiden Quartalen hatte sich im dritten ein markantes Plus von 8,1% ergeben.
Deutschland weiter stark
Die europäischen Märkte legten im Gesamtjahr insgesamt in lokalen Währungen um 3,7% zu. In einem anhaltend anspruchsvollen Marktumfeld seien in vielen Märkten Marktanteile gewonnen worden, heisst es. Am höchsten waren die Wachstumsraten in Grossbritannien/Irland (+18,3%) und im wichtigsten Markt Deutschland (+7,4%). Der Heimmarkt Schweiz zog als zweitwichtigster um 2,9% ebenfalls an. Positive Wachstumsraten verzeichneten weiter die Nordischen Länder (+4,5%), Zentral-/Osteuropa (+4,1%), die iberische Halbinsel (+3,9%) und Frankreich (+1,0%). Geschrumpft sind die Umsätze in Österreich (-1,8%), Benelux (-1,7%) und in Italien (-5,0%).
Einbussen in Amerika und China
Trotz einer leichten Erholung habe das Geschäft in Amerika (-0,8%) weiterhin unter der schlechten Verfassung des in dieser Region für Geberit hauptsächlich relevanten öffentlichen Bereichs gelitten. Auch in Fernost/Pazifik ergab sich ein Minus von 3,8%, dies hauptsächlich wegen des negativen Geschäftsverlaufs in China. Das Umsatzplus von 23,8% in der Region Nahost/Afrika bezeichnet Geberit als «erfreulich».
Von den beiden Geschäftsbereichen habe der Bereich Rohrleitungssysteme im Vergleich zu den Sanitärsystemen im zweiten Semester einen positiveren Umsatzverlauf verzeichnet, dies nach einer gegenläufigen Entwicklung im ersten Halbjahr. Im Gesamtjahr legte der Bereich Sanitärsysteme in lokalen Währungen um 3,3% zu und der Bereich Rohrleitungssysteme um 5,2%.
Marge leicht über Prognose
Die bisherige Gewinnprognose für 2013 hat Geberit leicht erhöht. Demnach soll die EBITDA-Marge auf 25 bis 26% zu liegen kommen, die Prognose vom vergangenen Herbst lag bei rund 25%. Ein im Vorjahresvergleich prozentual tieferer Warenaufwand werde sich positiv auf die Marge auswirken, wogegen höhere Kundenboni sowie gestiegene Unterhalts- und Personalkosten dies teilweise kompensieren würden. Die langfristig gültige Zielsetzung sieht einen Zielkorridor zwischen 23 und 25% vor.
Keine Angaben machte Geberit zu einem neuen Aktienrückkaufprogramm, womit in Marktkreisen teilweise spekuliert wurde. Auch zum Ausblick auf das Geschäftsjahr 2014 äussert sich das Unternehmen noch nicht. Die Gewinnzahlen werden am 11. März 2014 vorgelegt. (awp/mc/pg)