Novartis-Sitz Nyon VD.
Nyon – Die von der Schliessung ihrer Fabrik in Nyon VD bedrohten Novartis-Arbeiter erhalten Unterstützung aus der Politik. Der Waadtländer Grossrat hat einstimmig seine Unterstützung für sie in ihrem Kampf gegen die Schliessung der Fabrik bekundet. Die Stadt Nyon zeigt sich konsterniert über den Novartis-Entscheid.
Novartis hatte in der letzten Woche trotz Milliardengewinnen den Abbau von 2’000 Stellen bekannt gegeben. Davon gehen 760 in Basel und 320 in Nyon-Prangins verloren. Am Dienstag trafen über 200 Angestellte in Lausanne mit den Grossräten zusammen. Dafür haben die Arbeitnehmenden des Werks in Nyon erstmals vorübergehend die Produktion eingestellt, wie die Gewerkschaft Unia bekannt gab.
Nyon sieht sich vor vollendete Tatsachen gestellt
Der Grossrat überstütze die Schritte des Staatsrates und der regionalen Behörden, die darauf zielten, den Novartis-Standort in Nyon und seine Arbeitsplätze zu erhalten, steht in einem Text, den die Gruppe der Sozialisten vorgelegt hatte. Von den 132 anwesenden Parlamentariern unterstützten alle bis auf eine Enthaltung die Resolution. Die Stadt Nyon ihrerseits verlieh ihrer Konsternation Ausdruck: Sie sei vor vollendete Tatsachen gestellt worden, teilte sie mit. Sie betonte, dass die Streichung von 320 Stellen die Verlagerung von weiteren 300 Arbeitsplätzen nach sich ziehe. Dabei seien die Dutzenden von Betroffenen bei Zulieferanten noch nicht eingerechnet.
Demonstrationen
Am Donnerstagnachmittag sei eine weitere Personalversammlung in der Fabrik geplant, auf der man unter anderem die Antworten der Novartis-Direktion diskutieren wolle, teilte die Unia weiter mit. Am kommenden Freitag sei ein Treffen mit den Regionalbehörden in Nyon geplant. Danach solle es zu einem Demonstrationszug von der Fabrik bis nach Nyon kommen. Am vergangenen Samstag waren in Basel rund 1000 Personen gegen den Stellenabbau bei Novartis und Massenentlassungen bei weiteren Unternehmen auf die Strasse gegangen. Bei Novartis sollen Entlassungen wenn nötig mit Kampfmassnahmen verhindert werden. Die Unia rechnet mit harten Auseinandersetzungen in den nächsten Wochen und Monaten. (awp/mc/ps)