Untersuchung gegen Novartis in Griechenland wegen Korruptionsvorwürfen
Basel – Der griechische Justizminister Stavros Kontonis hat eine Untersuchung gegen den Pharmakonzern Novartis wegen Korruptionsvorwürfen angeordnet. Kontonis kündigte am Dienstag eine schnelle und tiefgreifende Untersuchung an.
Zuvor waren in den griechischen Medien Vorwürfe aufgetaucht, Novartis habe Beamte bestochen. Laut einer Quelle aus Justizkreisen läuft seit zwei Monaten eine Voruntersuchung. In deren Rahmen sollen bislang 178 Personen befragt worden sein zu illegalen Rabatten, die Novartis Beamten und Ärzten angeboten haben soll. Der Suizidversuch eines griechischen Kadermitglieds von Novartis in Athen lenkte in den vergangenen Tagen erneut Aufmerksamkeit auf den Fall.
Novartis reagierte auf Anfrage von AWP mit folgender Stellungnahme dazu: «Die Medienberichte über unsere Geschäftspraktiken in Griechenland sind uns bekannt und wir suchen aktiv nach weiteren Informationen. Wir kooperieren vollumfänglich mit den lokalen und ausländischen Behörden bezüglich ihren Anfragen.» Weiter verweist die Stellungnahme darauf, dass sich das Unternehmen den höchsten Standards der ethischen Geschäftsführung und der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften verpflichtet fühle. Jede Anschuldigung von Fehlverhalten werde ernst genommen.
Aktie gibt nach
Gegen Novartis liefen bereits in mehreren Ländern Untersuchungen wegen Korruption, so 2014 in den USA sowie im vergangenen Jahr in der Türkei und in Südkorea.
An der Börse gehören Novartis im frühen Geschäft mit einem Minus von 1,1% zu den schwächsten Werten. Allerdings hat das Papier am gestrigen ersten Handelstag des Jahres ein Plus von 1,3% hingelegt. (awp/mc/ps)