SBVg-Präsident Patrick Odier.
Zürich – Patrick Odier, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), drängt im US-Steuerstreit auf eine rasche Lösung. «Sonst schleppen wir das Problem noch Jahre mit uns rum», so Odier im Interview mit der «NZZ am Sonntag» vom 06.11. Wegen der Komplexität des US-Steuerrechts könne keine Bank auf der Welt mit Sicherheit sagen, dass sie nicht US-Steuerpflichtige mit unversteuertem Geld unter ihren Kunden habe.
«Die Schweiz darf Gruppenanfragen der USA nur zulassen, wenn die zugrundeliegenden Verhaltensmuster klar und eindeutig sind und auf steuerliches Fehlverhalten hinweisen», so Odier weiter. Solche Muster zu definieren, sei aber sehr schwierig. «Die Schweizer und die US-Behörden müssten sich vollständig einig sein, welches Verhalten rechtswidrig ist und welches nicht.»
Abgeltungssteuer mit Deutschland «gute Lösung»
Die mit Deutschland geplante Abgeltungssteuer setze einen Schlussstrich unter die Vergangenheit und sei für alle Beteiligten eine gute Lösung. «Ich bin überzeugt, wenn man den Vertrag mit offenen Augen anschaut, sieht man, dass es die bestmögliche Lösung ist, auch für Deutschland», so Odier, der kürzlich nach Berlin gereist ist, um mit deutschen Parlamentariern über die ausgehandelte Abgeltungssteuer zu sprechen. Auch zeigte sich Odier zuversichtlich, dass die Abkommen mit Deutschland und Grossbritannien nicht in Konflikt mit europäischem Recht steht. Dabei würden auch Länder wie Griechenland oder Italien Interesse an einer solchen Lösung zeigen. (awp/mc/ps)