Luzern – Die Valiant Bank hat im Geschäftsjahr 2018 von einem verbesserten Zinsengeschäft profitiert und weist einen leicht höheren Gewinn aus. Dabei konnte die Bank trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfelds die Zinsmarge verbessern. Im Hypothekargeschäft war die Bank zurückhaltend unterwegs.
Der Konzerngewinn erhöhte sich im vergangenen Jahr um 0,9 Prozent auf 120,3 Millionen Franken, wie das Finanzinstitut am Mittwoch mitteilte. Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis lag gar um 12 Prozent über dem Vorjahreswert bei 151,9 Millionen Franken.
Die Aktionäre sollen nun eine Dividende von 4,40 Franken nach 4 Franken im Vorjahr erhalten. Es handelt sich um die vierte Dividendenerhöhung in den letzten vier Jahren, wie Valiant betont.
Bessere Zinsmarge
Zulegen konnte die Bank im vergangenen Jahr im Zinsengeschäft, wo der Netto-Erfolg um 3,3 Prozent auf 305,0 Millionen Franken zunahm. Erfreut zeigt sich Valiant-CEO Markus Gygax dabei über die Verbesserung der Zinsmarge, die um zwei Basispunkte auf 1,12 Prozent anstieg. Zu dem Resultat hat laut der Bank unter anderem die Emission eigener hypothekenbesicherter Wertpapiere, so genannter Covered Bonds, beigetragen.
Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft blieb der Erfolg mit 62,2 Millionen Franken dagegen auf Vorjahreshöhe. Valiant habe damit die Trendwende aus dem Jahr 2017 in dem Geschäft nicht bestätigten können, räumt die Bank ein. Hier werde der neu gewählte CEO Ewald Burgener, der Gygax nach der Generalversammlung im Mai ablösen soll, den Hebel ansetzen müssen, heisst es. Im Handelsgeschäft resultierte ein Rückgang des Erfolgs um 4,2 Prozent auf 11,2 Millionen.
Kosten auf Niveau des Vorjahres
Die Kosten konnte die Bank im vergangenen Jahr mit 226,0 Millionen Franken konstant halten. Ein höherer Personalaufwand sei durch einen tieferen Sachaufwand kompensiert worden. Die Cost-Income-Ratio sank auf 55,9 Prozent nach 58,3 Prozent im Vorjahr. Aufgrund der Expansionsstrategie und der Anstellung von zusätzlichen Kundenberatenden erwartet die Bank auch im laufenden Jahr steigende Personalkosten.
Im Hypothekarmarkt war Valiant im vergangenen Jahr mit einem Anstieg um 2,6 Prozent auf 22,5 Milliarden Franken langsam unterwegs. Man habe das Tempo aufgrund einer vorsichtigen Risikopolitik und der vorhandenen Risiken auf dem Immobilienmarkt bewusst tief gehalten, heisst es. Die Kundengelder sanken derweil um 2,3 Prozent auf 18,3 Milliarden Franken, dabei habe man bewusst Abflüsse in Kauf genommen.
Neue Strategie
Unter der derzeitigen «Strategie 2020» seien in den neuen Marktgebieten 2018 Geschäfte im Umfang von über 200 Millionen Franken abgeschlossen, heisst es weiter. Mit dem Ende der laufenden Strategieperiode soll nun im Herbst 2019 eine neue Strategie bis ins Jahr 2024 präsentiert werden.
Für das neue Geschäftsjahr gibt sich Valiant zuversichtlich und rechnet mit einem «leicht höheren Konzerngewinn als 2018». Das Unternehmen will dabei die Zinsmarge «möglichst halten» und strebt ein Wachstum der Ausleihungen von rund 3 Prozent an. Zudem soll das Kommissions- und Dienstleistungsergebnis verbessert werden. (awp/mc/pg)