Valora 2010: Mehr Gewinn – höhere Dividende
Valora-CEO Thomas Vollmoeller.
Muttenz – Die Kiosk-Kette Valora hat den Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr trotz eines stagnierenden Umsatzes gesteigert. Den Aktionären winkt entsprechend eine höhere Dividende. Das aktuelle Umfeld stellt sich zwar schwierig dar, dennoch hält Valora an seinen Zielen fest.
Der Reingewinn stieg um knapp 16% auf 63,6 Mio CHF. Der Nettoerlös ging leicht um 0,6% auf 2’877,7 Mio CHF zurück, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Generalversammlung werde eine erhöhte Dividende von 11,50 (VJ 10,0) CHF vorgeschlagen, ein Plus von 15%. Die Eigenkapitalquote stieg auf 43,6 (41,3)%. Valora sieht sich trotz Zukäufen und der Dividende mit einer Nettoverschuldung von rund 14 Mio CHF solide finanziert.
EBIT legt um knapp 20 Prozent zu
Das Betriebsergebnis (EBIT) wurde um knapp 20% auf 81,3 Mio CHF gesteigert. Die EBIT-Marge stieg damit 2010 auf 2,8% gegenüber 2,4% im Jahr davor. Der Aussenumsatz inklusive des Erlöses der Franchisenehmer lag mit 2’947 Mio CHF fast auf Vorjahresniveau. Währungseffekte beeinflussten den Umsatz um 81,2 Mio CHF negativ, mit dem Verkauf von WM-Sammelbildern setzte Valora 39,5 Mio CHF um. Damit hat Valora die Erwartungen der Analysten beim Umsatz und EBIT leicht verfehlt, der Gewinn fiel etwas besser aus als geschätzt.
Retail- und Services-Sparten stützen
Die positive Entwicklung 2010 sei insbesondere durch die Sparten Retail und Services geprägt gewesen, heisst es weiter. Valora Trade habe in einem schwierigen Marktumfeld zusätzlich zu negativen Währungseinflüssen auch, wie bereits bekannt, den Umsatzrückgang aufgrund des Auslaufs von Distributionsverträgen kompensieren müssen. Die Division Retail steigerte den Nettoerlös um knapp 1%, bereinigt um Währungseffekte und WM-Sammelbilder stieg der Umsatz um 2,3%. Vor allem das Format «avec» habe zu diesem Wachstum beigetragen, aber auch das Kioskgeschäft in der Schweiz entwickelte sich laut Valora positiv. Mit dem eigenen ok.-Produktsortiment wurde ein Umsatz von mehr als 30 Mio CHF erwirtschaftet. Die EBIT-Marge der Division stieg auf 2,5 von 1,8% im Vorjahr.
Aktienrückkaufprogramm
Die Sparte Services steigerte den Nettoerlös ebenfalls um knapp 1%, bereinigt ging dieser aber leicht um 0,6% zurück. Unter Berücksichtigung des allgemeinen Rückgangs des Pressemarktes Schweiz um 2,5% sei dies aber eine «beachtliche Leistung», heisst es. Die EBIT-Marge stieg auf 4,2 von 2,3%. Valora Trade als dritte Sparte verzeichnete einen Rückgang des Nettoerlöses um rund 7%, bereinigt um Wechselkurseffekte und den Wegfall des Distributionsgeschäfts aus dem Verkauf der Own-Brands lag der Rückgang noch bei gut 1%. Die grössten Herausforderungen gebe es in Norwegen und Deutschland. Die EBIT-Marge ging auf 2,5 von 2,9% zurück. Der Generalversammlung schlägt der Verwaltungsrat neben der Dividende auch die Abstimmung über ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 280’000 Aktien sowie über eine Ermächtigung über eine genehmigte Kapitalerhöhung von maximal 840’000 Aktien vor.
Zurückhaltender Ausdlick
Für 2011 erwartet Valora trotz schwieriger Rahmenbedingungen eine weitere Verbesserung des Betriebsergebnisses. Der unverändert rückgängige Pressemarkt, der weiterhin starke Schweizer Franken gegenüber den europäischen Währungen sowie das Fehlen von Sondereffekten, wie die Fussballweltmeisterschaft, belasten die Geschäftsentwicklung, so die Mitteilung. Das mittelfristige Ziel, mit der neuen Wachstumsstrategie «Valora 4 Growth» bis 2015 einen EBIT von 160 bis 180 Mio CHF zu erzielen, wurde bestätigt. Das Umsatzziel liegt mit angepeilten 4,8 Mrd CHF im früher angegebenen Bereich von 4,5 bis 5 Mrd CHF. «Wir halten an unserer Zielsetzung für 2012 fest, vorausgesetzt, dass sich die Wirtschaftslage künftig nicht spürbar verschlechtert», wird CEO Thomas Vollmoeller zitiert. Valora hatte sich hierfür einen EBIT zwischen 110 und 130 Mio CHF vorgenommen. (awp/mc/ps)
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