Valora: Gewinn bricht trotz Umsatzwachstum um 20 % ein
Valora-Sparte Services leidet unter dem schwachen Pressemarkt. (Foto: Valora)
Muttenz – Der Handelskonzern Valora hat im vergangenen Geschäftsjahr 2012 den Umsatz steigern können. Der Reingewinn ging hingegen infolge höherer Zinsbelastung im Zusammenhang mit den getätigten Akquisitionen um 20% zurück. Die Aktionäre sollen in den Genuss einer erhöhten Dividende von 12,50 CHF gelangen. Für 2013 zeigt sich Valora optimistisch und geht von einer Steigerung des operativen Ergebnisses aus.
Der Nettoumsatz erhöhte sich um 1,1% auf 2,85 Mrd CHF. Der Aussenumsatz, der auch die Erlöse der Franchisenehmer beinhaltet, stieg hingegen deutlicher um 12% auf 3,32 Mrd. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei 65,8 Mio und damit um 6,7% unter dem Vorjahr, aber knapp über dem vom Unternehmen angegebenen Ziel von 65 Mio. Der Reingewinn fiel indes kräftig um 20% auf 45,7 Mio, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Damit hat Valora die Erwartungen der Analysten beim Umsatz getroffen, beim EBIT übertroffen, unterm Strich aber verfehlt. Der AWP-Konsens hatte einen Nettoumsatz von 2,84 Mrd, einen EBIT von 63,7 Mio und einen Reingewinn von 47,5 Mio CHF prognostiziert.
Umsatz zugekauft – höherer Zinsaufwand
Die Steigerung des Aussenumsatzes sei hauptsächlich auf den zustätzlichen Beitrag von Convenience Concept und Brezelkönig zurückzuführen, welche im letzten Jahr zugekauft wurden. Der durch die Übernahmen angestiegene Zinsaufwand sei der Hauptgrund für den Rückgang des Reingewinnes, so die Meldung. Die Eigenkapitalquote liegt per Ende Jahr noch bei 35,9%, nach 41,9% per Ende 2011.
Bei den drei Sparten trugen sowohl Retail als auch Trade zum Umsatzplus bei. Valora Retail steigerte den Aussenumsatz bereinigt um den Verkauf des Handelshauses in Muttenz um rund 22% auf 2,1 Mrd CHF. Bei Valora Trade betrug die Steigerung des Nettoumsatzes 6% auf 793 Mio CHF.
Schwacher Pressemarkt belastet Service-Sparte
Die Sparte Services musste aufgrund des schwachen Pressemarktes sowie Veräusserungen von Geschäftsteilen ein Umsatzminus von rund 23% hinnehmen. Aufgrund des anhaltenden Rückgangs im Pressemarkt würden für die Division zur Zeit verschiedene strategische Optionen konkret geprüft, heisst es weiter. Positiv entwickelte sich derweil der neu übernommene Ditsch/Brezelkönig. Diese Sparte erreichte erstmals konsolidiert im 4. Quartal einen Nettoerlös von 50 Mio CHF bei einer EBIT-Marge von 14,2%.
Höhere Dividende
Der Generalversammlung wird eine erhöhte Dividende von 12,50 CHF je Aktie vorgeschlagen. In dieser Dividende enthalten ist auch ein Betrag von 5,85 CHF pro Aktie, welcher zu Lasten der Reserve aus Kapitaleinlagen ausbezahlt werden soll. Im Vorjahr wurden 11,50 CHF gezahlt.
Weiter wird an der GV vom 18. April beantragt, neues genehmigtes Kapital von 250’000 Aktien zu schaffen. Wie bereits im Rahmen der Übernahme angekündigt, wird zudem der grösste Valora-Aktionär Ernst Peter Dietsch als neuer Verwaltungsrat zur Wahl vorgeschlagen.
Ebit-Steigerung 2013 – Neue Mittelfristziele
Für das laufende Jahr 2013 peilt Valora ein operatives Ergebnis von rund 75 Mio CHF an, einschliesslich positiver Einmaleffekte sollen 80 bis 85 Mio erreicht werden. Es gab auch ein neues mittelfristiges Ziel. Bis 2015 soll der EBIT auf rund 100 Mio CHF steigen. Zuvor war Valora bis 2015 von 130-150 Mio CHF ausgegangen.
Insgesamt sollen bis dahin Investitionen in der Höhe von 200 Mio CHF getätigt werden. Dabei stünden das Wachstum der Sparte Brezelkönig und die Neupositionierung des Retail-Netzwerks im Zentrum, wie den Präsentationsunterlagen zur heutigen Medienkonferenz zu entnehmen ist.
Das Umfeld bleibe 2013 anspruchsvoll, sodass der Fokus auf der Stärkung der Kernkompetenzen liege. «Wir wollen unser vorhandenes Potenzial ausschöpfen und ausbauen. Dabei gilt es in erster Linie die Profitabilität zu festigen und mittelfristig zu steigern», wird Verwaltungsratspräsident und derzeitiger CEO Rolando Benedick zitiert. (awp/mc/pg)