Valora im ersten Halbjahr mit tieferem Umsatz und Verlust
Valora-CEO Michael Müller. (Foto: Valora/Flickr)
Muttenz – Der Handelskonzern Valora hat im ersten Halbjahr 2014 einen tieferen Umsatz erzielt und unterm Strich einen Verlust geschrieben. Die Restrukturierung im Bereich Trade erforderte Wertberichtigungen und Portfoliobereinigungen führten zu tieferen Erlösen. Der Gewinn aus dem Verkauf des Pressegeschäfts von 34 Mio CHF sowie der Mittelzufluss von 63 Mio werden sich erst im Jahresergebnis positiv niederschlagen.
Der Nettoumsatz fiel um 4,9% auf 1,25 Mrd CHF, der Aussenumsatz, der auch die Erlöse der Franchisenehmer beinhaltet, ging um 3,4% auf 1,54 Mrd zurück. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei 0,5 Mio, inklusive Wertberichtigungen von 17,3 Mio, wie Valora am Donnerstag mitteilt.
Unterm Strich ergab sich ein Verlust von 8,9 Mio CHF. Darin ist neben dem Verlust aus fortgeführten Geschäftsbereichen von 10,4 Mio auch ein Gewinn aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von 1,5 Mio enthalten. Der Bruttogewinn lag mit 458,9 Mio um minimale 0,6% unter dem Vorjahr, die entsprechende Marge konnte dagegen auf 36,7% nach 35,1% gesteigert werden.
Damit hat Valora die Erwartungen der Analysten verfehlt. Der AWP-Konsens hatte einen Nettoumsatz von 1,30 Mrd und einen EBIT inkl. Wertberichtigungen von 3,4 Mio prognostiziert.
Spartenentwicklung unterschiedlich
Die einzelnen Sparten von Valora zeigten eine unterschiedliche Entwicklung. Bei Ditsch/Brezelkönig sorgten neben dem Wachstum in bestehenden Filialen und den geplanten Neueröffnungen auch eine überdurchschnittliche Umsatzsteigerung im Bereich Handel für ein Wachstum der Nettoerlöse um 13%. Die Integration sei erfolgreich abgeschlossen, das Filialwachstum soll weitergehen. Auch eine geographische Erweiterung des Netzwerkes werde geprüft.
Auch bei der Sparte Retail, in die die Kioske fallen, gab es ein Umsatzplus von 2,7%. Die tieferen Presseerträge seien kompensiert worden. Nach dem neuen Layout der Kioske mit optimiertem Presse- und erweitertem Food-Sortiment soll nun das Dienstleistungsangebot ausgebaut werden. Eine weiter grosse Herausforderung sei die Integration des Verkaufsstellennetzwerkes von Convenience Concept in Deutschland. Mit dem neuen Management werde indes die Erreichung weitere Meilensteine ab Ende 2014 erwartet.
Bei der im Umbau befindlichen Sparte Trade wurde ein Rückgang der Nettoerlöse um fast 25% verzeichnet. Hier fielen die oben genannten Wertberichtigungen in Höhe von 17,3 Mio CHF an. Den tieferen Umsatz führt das Management auf eine Anpassung des Vertriebsmodells in der Schweizer Ländergesellschaft sowie auf die laufende Portfoliobereinigung zurück. Insgesamt sei der Transformationsprozess «herausfordernd».
In der per 31. Juli verkauften Division Services ging der Umsatz um 18% zurück. Nach Veräusserungskosten betrug der Gewinnbeitrag der Sparte noch 1,5 Mio CHF. Der Verkauf senke die Presseabhängigkeit der Gruppe auf derzeit 11% des Nettoumsatzes. Die freiwerdenden Mittel stärken die strategische Flexibilität des Konzerns und erlauben Investitionen oder auch Akquisitionen in das Kerngeschäft.
Ausblick wie angekündigt gesenkt
Für das laufende Jahr 2014 hat Valora wie bereits angedeutet seinen Ausblick gesenkt. Es werde nun aufgrund der Wertberichtigungen der Sparte Trade sowie im zweiten Halbjahr zusätzlich anfallender ausserordentlicher Kosten in Höhe von 10-15 Mio CHF für das Gesamtjahr ein EBIT von rund 30 Mio angepeilt. Bislang hatte Valora für 2014 mit einem Betriebsergebnis (EBIT) zwischen 66 und 69 Mio CHF (resp. 57 – 60 Mio CHF nach Einmaleffekten) gerechnet. Der Reingewinn soll nach der Veräusserung von Valora Services «stabiler» sein.
Für 2016 werde mit einem EBIT von rund 80 Mio CHF gerechnet, heisst es weiter. An der bisherigen Dividendenpolitik mit einer Ausschüttungsquote von bis zu 80% und einer Dividende von mindestens 12,50 CHF je Aktie wolle man festhalten. (awp/mc/ps)