Muttenz – Valora hat im zweiten Pandemie-Jahr 2021 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Im laufenden Jahr will der Detailhändler die Krise ganz hinter sich lassen. Als «Zeichen der Zuversicht» soll daher bereits jetzt wieder eine Dividende ausgeschüttet werden.
Mit den Impffortschritten und Lockerungen hat sich die Lage der Valora-Gruppe im vergangenen Jahr stetig aufgehellt. Insgesamt stieg der Nettoumsatz gegenüber dem Vorjahr um gut 3 Prozent auf 1,75 Milliarden Franken an, wie der Detailhändler, zu dem Formate wie K-Kiosk, Avec und Brezelkönig gehören, am Mittwoch mitteilte. Im Vergleich zum Jahr 2019 fehlten aber immer noch Erträge in Höhe von 250 Millionen Franken.
EBIT-Ziel getroffen
Beim operativen Gewinn glückte Valora eine Punktlandung in der Mitte gesteckten Zielspanne von 25 und 35 Millionen Franken und mit einem Reingewinn von 8,3 Millionen Franken die Rückkehr in die Gewinnzone. «Vor allem das margenstarke Food-Geschäft hat sich im zweiten Halbjahr gut entwickelt», sagte CEO Michael Mueller vor den Medien. Damit und dank einem guten Kostenmanagement seien auch die Einbussen durch die Omikron-Welle gegen Ende Jahr aufgefangen worden.
Die strategische Ausrichtung auf Nahrungsmittel zum Sofortverzehr wurde mit der Übernahme von Back-Factory in Deutschland weiter voran getrieben. «Wir sehen hier noch einen grossen Aufholbedarf», so Mueller weiter. Auch der laufende Umbau der SBB-Standorte, der bis Ende Jahr «weitgehend» abgeschlossen werden soll, verdeutliche diese Stossrichtung.
Vorkrisen-Niveau im zweiten Halbjahr
Für 2021 schlägt Valora die Ausschüttung einer Dividende von 3,00 Franken je Aktie vor. In den beiden Vorjahren war aufgrund der Coronapandemie jeweils auf eine Dividendenzahlung verzichtet worden. Die Ausschüttung sei ein «Zeichen der Zuversicht» und soll zur Hälfte aus dem Bilanzgewinn und zur Hälfte aus der Reserve aus Kapitaleinlagen erfolgen.
Mit dem Auslaufen der Restriktionen auch in Deutschland geht Valora davon aus, im Laufe des zweiten Halbjahres das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT wird 2022 weiterhin bei 70 Millionen Franken erwartet – mit einer möglichen Abweichung von 10 Prozent gegen oben und unten. Im Jahr 2019 hatte der Konzern noch einen Betriebsgewinn von 92 Millionen Franken erzielt.
Aktie deutlich im Plus
An der Börse wird der Zahlenausweis fast schon euphorisch aufgenommen. Bis zum Mittag verteuern sich die Valora-Aktien um 13 Prozent auf 193 Franken. Damit liegt der Kurs aber noch immer knapp 30 Prozent unter dem Niveau vom Februar 2020.
Laut Analysten haben die publizierten Zahlen weitgehend den Erwartungen entsprochen. Einzig die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung wird von gewissen Experten als positive Überraschung gewertet. (awp/mc/ps)