Valora-CEO Michael Müller. (Foto: Valora/Flickr)
Muttenz – Der Handelskonzern Valora sieht sich beim laufenden Konzernumbau weiterhin auf Kurs. Im fortgeführten Geschäft konnten Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr bereinigt um Sonder- sowie negative Währungseffekte gesteigert werden. Hohe Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der zum Verkauf stehenden Sparte Trade führten unter dem Strich allerdings zu einem grossen Verlust. Die Ziele für das laufende Jahr hat Valora aber bestätigt. Die Aktien legen am Berichtstag zwar leicht zu, bleiben aber hinter dem stärkter anziehenden Gesamtmarkt zurück.
Der Nettoumsatz im fortgeführten Geschäft stieg im ersten Halbjahr gut 4% auf 0,99 Mrd CHF an. Bereinigt um den negativen Währungseinfluss betrug der Anstieg sogar knapp 10%. Das Betriebsergebnis EBIT aus dem fortgeführten Geschäft ging um 16% auf 21 Mio zurück. «Auf komplett bereinigter Basis, also auch ohne den positiven Effekt der Panini-Sammelbilder aus dem Vorjahr, stieg der EBIT um 47%», sagte Valora-CEO Michael Mueller an einer Telefonkonferenz. Vor allem die im Vorjahr übernommene Naville habe sich als höchst einträglich erwiesen.
Verkauf der Sparte Trade soll bis Jahresende abgeschlossen werden
Noch ist der Konzernumbau noch nicht vollständig abgeschlossen. «Wir gehen weiterhin davon aus, dass der Verkauf der Sparte Trade bis Ende Jahr über die Bühne gegangen ist», so Mueller weiter. In diesem Zusammenhang wurden zum Halbjahr Abschreibungen in Höhe von 33 Mio CHF vorgenommen, womit das Reinergebnis mit -26 Mio deutlich negativ ausfiel. Bereits im Vorjahr waren Wertberichtigungen für die Sparte in Höhe von 17 Mio CHF vorgenommen worden.
Mit fortgeführtem Geschäft zufrieden
Im fortgeführten Geschäft zeigt sich Valora mit der Entwicklung der Sparte Retail zufrieden. Obwohl der Retailmarkt in der Schweiz generell rückläufig gewesen sei, hätten die eingeleiteten Massnahmen die gewünschte Wirkung bei der Profitabilität gezeigt, so CFO Tobias Knechtle. Auch der Umsatz- und Gewinnbeitrag von Naville sei sehr erfreulich ausgefallen und die Integration verlaufe plangemäss.
Bei Ditsch/Brezelkönig dagegen hemmte die Währungsentwicklung die Umsatzentwicklung; in Schweizer Franken sank der Umsatz um 5% auf 100 Mio. «Allerdings ist die Vergleichsbasis auch sehr hoch gewesen», so der Finanzchef. Zudem hätten sich in Deutschland die Bahnstreiks und die Einführung von Mindestlöhnen negativ ausgewirkt. Auch Kosten im Zusammenhang mit der Eröffnung des ersten Ladens in Österreich liessen die EBIT-Marge im traditionell margenstärkeren Bereich um 3 Prozentpunkte auf 11,4% schrumpfen.
Ebit-Ziele bestätigt
Im zweiten Halbjahr will Valora ein Programm zur Effizienz- und Strukturverbesserung implementieren. Dies werde zu Kostenreduktionen von 15 bis 20 Mio CHF über die nächsten zwei bis drei Jahre hinweg führen. Auch die Internationalisierung von Ditsch/Brezelkönig soll vorangetrieben und zusätzliche digitale Angebote lanciert werden.
Die Ziele für das erwartete Betriebsergebnis 2015 und 2016 wurden bestätigt. «Wir sind diesbezüglich solide unterwegs», so Michael Mueller. Unter der Berücksichtigung einer Währungsparität zwischen Euro und Franken und Sondereffekten wird aus den fortgeführten Tätigkeiten weiter ein EBIT für 2015 von 45 bis 50 Mio und für 2016 von 65 bis 70 Mio CHF erwartet. (awp/mc/upd/pg)