Valora verdient im Halbjahr mehr
Valora-CEO Michael Mueller. (Foto: Valora)
Muttenz – Der Handelskonzern Valora hat im ersten Semester mehr als eine Milliarde umgesetzt und den Gewinn deutlich gesteigert. Der Kioskbetreiber besinnt sich mit dem Verkauf der Naville Distribution auf das Kerngeschäft und schliesst die angestrebte Konsolidierung endgültig ab. Zudem zeigen sich die Verantwortlichen überzeugt, dass die im Frühjahr bekanntgegebenen Ergebniserwartungen für 2016 am oberen Rand der Bandbreite zu liegen kommen.
In den ersten sechs Monaten des Jahres erzielte die Gruppe aus fortgeführten Geschäften einen um 4,8% höheren Nettoumsatzerlös von 1’037 Mio CHF, in lokaler Währung betrug der Anstieg noch 3,7%. Ausserdem verbuchte das Unternehmen auf Stufe EBIT einen Zuwachs von 47,2% auf 30,4 Mio CHF. Die EBIT-Marge stieg um 0,8 Prozentpunkte auf 2,9%, wie der Kioskkonzern am Freitag mitteilte.
Der Anstieg resultiere aus der positiven Entwicklung im Detailhandel in Deutschland und dem Wachstum in der Lebensmittelsparte. Die Konsolidierung von Naville habe ebenfalls zur Steigerung beigetragen.
Unter dem Strich bleibt ein Konzerngewinn von 17,8 Mio im Vergleich zu einem Verlust von 26,3 Mio CHF im ersten Halbjahr 2015. Dieses war von Wertberichtigungen in den nicht weitergeführten Geschäftsbereichen negativ beeinflusst worden.
Mit diesem Zahlenkranz hat Valora die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Der AWP-Konsens hatte einen Nettoumsatz von 1,03 Mrd, einen EBIT von 29,3 Mio und ein Reingewinn von 17,0 Mio CHF prognostiziert.
Wachstum im Detail- und Lebensmittelhandel
Im Detailhandel in der Schweiz, aber auch in Österreich kamen gemäss Valora vor allem die Synergien aus dem Zusammenschluss mit dem Handelsgeschäft von Naville zum Tragen. Zudem führten Reorganisationsmassnahmen zu weiterem Wachstum.
Die Gruppe unterteilt sich in die Division «Valora Retail», die vor allem im kleinflächigen Einzelhandel an Hochfrequenzlagen tätig ist, und in die Division «Food Service», die sich auf Produktion und Vertrieb von Laugenbackwaren spezialisiert hat.
Die Sparte «Retail DE/LU» bestätigte den bereits 2015 eingeschlagenen Wachstumskurs. Die Division «Food Service» entwickelt sich «auf vergleichbarer Fläche, wie auch in der Expansion im Bereich Ditsch und Brezelkönig positiv,» wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist.
Neben der Eröffnung eines weiteren Ablegers in Graz sei die internationale Expansion in Bezug auf das Format Brezelkönig die Entwicklung eines Franchisekonzeptes «nahezu abgeschlossen». Der sogenannte «Roll Out» sei für 2017 geplant, heisst es weiter.
Neu werde zudem das Verkaufsformat «Spettacolo» dem Bereich Food Service Schweiz zugerechnet; im Geschäftsbericht 2015 wies Valora es noch unter dem Bereich «Retail CH/AT» aus.
Ergebnis «am oberen Ende» erwartet
Die Kennzahlen seien ein Indiz dafür, dass der Konzern auf gutem Weg sei, die Ergebniserwartungen für das laufende Geschäftsjahr zu erfüllen und die gesetzten Mittelfristziele zu erreichen, so Valora.
In Bezug auf die Ende Juni bekanntgegebene Erlöserwartung von (netto) 23 Mio CHF durch die Veräusserung des Logistik- und Distributionsgeschäft von Naville an den deutschen Mediendienstleister 7Days werden jedoch keine konkreteren Angaben gemacht.
Für das laufende Jahr bestätigt der Kioskkonzern die im Frühjahr kommunizierten Ergebnisziele für das Gesamtjahr 2016. Diese kommen – einschliesslich der erwarteten Dekonsolidierung von Naville Distribution – am oberen Ende der Bandbreite von 65 bis 70 Mio CHF zu liegen, so das Unternehmen.
Zudem rechnet Valora mit einer Bruttogewinnmarge von 41,4% und einer EBIT-Marge von 2,9%. (awp/mc/upd/ps)