VAT profitiert von Investitionen im Halbleiter-Markt

VAT profitiert von Investitionen im Halbleiter-Markt
Michael Allison, ehemaliger VAT-CEO. (Foto: VAT)

Haag – Der hohe Investitionsbedarf der Chip-Industrie lässt die Kassen bei der VAT Group klingeln. Und ein Ende des Booms ist so bald nicht absehbar. Nach den jüngsten Erweiterungsinvestitionen sehen sich die Ostschweizer gut gerüstet dafür.

Die Rheintaler Firma kontrolliert im Geschäft mit Vakuumventilen für die Halbleiterindustrie über 70 Prozent des Weltmarkts. Weil weltweit ein Mangel an Halbleiterchips herrscht und neue Chip-Generationen auf den Markt kommen, investieren die Hersteller stark in neue Produktionsanlagen.

Darum laufen auch bei VAT sehr viele Bestellungen ein. Von Juli bis September nahm das Unternehmen Aufträge im Wert von 229,4 Millionen Franken entgegen, das sind satte 91 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei VAT türmt sich mittlerweile ein Auftragsbestand von 284 Millionen Franken.

Gleichzeitig kletterte der Umsatz um 23,4 Prozent auf 229,4 Millionen. In den ersten neun Monaten 2021 setzte VAT insgesamt 645,7 Millionen Franken um (+28%) – im vierten Quartal sollen weitere 240 bis 250 Millionen dazukommen.

Aussichten bleiben positiv
Entwicklungen wie Homeoffice und der verstärkte Onlinehandel haben die Entwicklungen laut VAT beschleunigt. Die Aussichten für den Halbleitermarkt blieben daher bis weit ins Jahr 2022 positiv. Für die Auftragsschwemme sei man aber gut gerüstet.

«Inklusive Dienstleistungen könnten wir mit dem heutigen Setting einen Umsatz von 1,4 Milliarden Franken stemmen», sagte Konzernchef Michael Allison am Freitag an einer Telefonkonferenz. VAT hatte zuletzt die Produktion in Malaysia ausgebaut und das wichtigste Produktionswerk in der Schweiz weiter optimiert.

Und das Wachstum soll im nächsten Jahr weitergehen: «Wir schätzen das Industriewachstum auf 5 bis 7 Prozent – wir werden sicherlich schneller wachsen», sagte der Schotte.

In diesem Lichte erscheinen die Mittelfristziele des Unternehmens etwas antiquiert. Diesen zufolge soll bis zum Jahr 2025 ein Umsatz von 1,1 Milliarden Franken generiert werden. «Diesen Wert werden wir sicherlich überschreiten», sagte Allison. Neue Ziele sollen dann publiziert werden, wenn die Visibilität wieder höher sei.

Marge verteidigen
Kein Thema bei VAT sind momentan die steigenden Rohstoffkosten. «Wir sind gut abgesichert», sagte Finanzchef Fabian Chiozza. Die Diskussionen mit den Zulieferern für das Jahr 2022 seien aber noch im Gange.

VAT habe auch bereits «selektive» Preiserhöhungen vorgenommen. «Wir bemühen uns, die Effekte der Inputkosten zu kompensieren und die Marge zu verteidigen», betonte der CFO.

Die Börse honoriert die Zahlen mit einem Kursplus von aktuell 1,1 Prozent auf 407,60 Franken. Die «September-Scharte» ist aber noch nicht ganz ausgewetzt – bis zum Allzeithoch von 434,60 Franken fehlt noch ein Stück. Die Papiere zählen aber klar zu den Highflyern an der Schweizer Börse im laufenden Jahr (+84%). (awp/mc/pg)

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