Haag – Der Vakuumventil-Hersteller VAT hat im Geschäftsjahr 2021 erneut Rekordwerte geschrieben. Umsatz und Auftragseingang klettern stetig, und ein Ende des Booms ist vorläufig nicht absehbar.
Getrieben von einem hohen Auftragsbestand setzten die Ostschweizer im vergangenen Jahr gemäss ersten ungeprüften Zahlen rund 901 Millionen Franken um. Das sind 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Auftragseingang kletterte laut einem Communiqué vom Mittwoch gar um satte 69 Prozent auf 1,23 Milliarden.
Das sogenannte «Book-to-bill-Verhältnis» lag im vierten Quartal 2021 bei 1,7. Das heisst, pro umgesetztem Franken kamen Neuaufträge im Wert von 1,7 Franken rein. Bei VAT türmt sich mittlerweile ein Auftragsbestand von 461 Millionen Franken.
Halbleitersektor treibt an
Treiber des Wachstums bei VAT ist und bleibt der globale Halbleitersektor, der grösste Endmarkt des Unternehmens. Getrieben von der weltweiten Knappheit an Halbleiterchips investieren die Hersteller stark in neue Produktionsanlagen.
Und sogar im Geschäftsbereich «Display & Solar», zuletzt das einzige VAT-Sorgenkind, hellen sich die Aussichten offenbar auf. Die starke Auftragsdynamik in dem Bereich bestätige, dass die Talsohle des Zyklus in diesem Markt erreicht sei, hiess es.
Der höhere Umsatz, die operative Hebelwirkung sowie operative Verbesserungen schlugen sich positiv in der Profitabilität nieder. Laut VAT wird beim operativen Gewinn EBITDA eine Marge von mehr als 34 Prozent erwartet. 2020 wurden noch 31,4 Prozent ausgewiesen.
Darin eingerechnet sind Auswirkungen durch Änderungen in den IFRS-Rechnungslegungsvorschriften, welche die Marge schmälern. VAT schätzt, dass die Änderungen die Marge für 2021 um 0,6 Prozentpunkte mindern.
Hohe Investitionen
VAT nimmt gleichzeitig viel Geld in die Hand, um die wachsende Nachfrage nach seinen Produkten zu befriedigen. Zuletzt kündigte das Unternehmen an, bis 2024 insgesamt 160 Millionen Franken in den Bau eines neuen Innovationszentrums am Stammsitz in Haag sowie in den Ausbau der Produktionsanlagen in Malaysia zu stecken.
Trotz der Investitionen erreichte der vorläufige freie Cashflow 2021 ebenfalls einen Rekordwert, wie VAT betonte. Das Unternehmen nennt einen Betrag von rund 194 Millionen Franken.
Boom hält an
Das starke Auftragswachstum im vierten Quartal und der hohe Auftragsbestand deuten laut VAT auf ein weiterhin gesundes Geschäftsumfeld bis ins Jahr 2022 hinein. Das Unternehmen rechne mit einer «soliden» Verbesserung der Ergebnisse im neuen Jahr.
Ein detaillierteres Update zu den Aussichten für 2022 und den mittelfristigen Zielen werde mit der Veröffentlichung der endgültigen Ergebnisse am 3. März vorgelegt. Für das erste Quartal 2022 rechnet VAT mit einem Nettoumsatz von 270 bis 280 Millionen Franken. (awp/mc/pg)