VAT schreibt Wachstumsgeschichte fort – Dividendenziel erhöht
Haag – Der Vakuumventil-Hersteller VAT hat nach dem Börsengang im April erstmals als börsenkotiertes Unternehmen Halbjahreszahlen vorgelegt: Umsatz und Gewinn wurden deutlich gesteigert. Zudem wurde das Dividendenziel für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Auch beim Ausblick zeigt sich die Gruppe zuversichtlich.
Der Umsatz stieg in ersten Halbjahr gegenüber der Vorjahresperiode um 16% auf 235,5 Mio CHF, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Auftragseingang betrug 256,9 Mio und lag damit etwas mehr als 10% höher als im Vorjahreszeitraum. Und per Mitte Jahr summierte sich der Auftragsbestand auf 91,7 Mio.
Der bereinigte EBITDA konnte deweil um 17% auf 73,9 Mio gesteigert werden, entsprechend verbesserte sich die Marge leicht auf 31,4%, nach 31,2% im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 24,2 Mio, verglichen mit lediglich 1,1 Mio im Vorjahr. Mit den vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und EBITDA übertroffen, beim Reingewinn aber nicht ganz erreicht.
Wachstum breit abgestützt
Die Absatzmärkte hätten sich im ersten Halbjahr positiv entwickelt, heisst es weiter. Insbesondere durch weltweite Technologiekäufe sei der wichtige Markt für Halbleiterproduktionsanlagen weiter gewachsen. Dabei habe man überdurchschnittlich von fortlaufenden Innovationen in der Halbleiterproduktion profitiert. Auch der Display-Markt verzeichnete ein starkes Wachstum. Aufgrund der Umstellung von Flüssigkristallbildschirmen (LCD) auf Displays mit organischen Leuchtdioden (OLED) entstehe eine grosse, weltweite Nachfrage, so VAT. Dies verlange nach zusätzlichen Fertigungsprozessen in einer Hochvakuumumgebung.
So stieg im grössten Unternehmenssegment ‹Ventile› der Nettoumsatz im Jahresvergleich um fast 18% auf 196,5 Mio. Ein Grossteil der Umsätze wurde dabei in Asien und in den USA erwirtschaftet. Einer der Höhepunkte sei die grosse Nachfrage nach neuen VAT-Produkten für die Halbleiterindustrie gewesen. Insbesondere Display-Hersteller aus Asien hätten Produkte aus der gesamten VAT-Palette nachgefragt, heisst es weiter.
Im Bereich ‹Global Services› verbesserte VAT den Nettoumsatz um gut 11% auf 40,9 Mio. Primäre Wachstumstreiber seien die Nachfrage in Asien und in den USA gewesen, zumal die Kunden mehrheitlich in diesen Regionen ansässig sind. Die wichtigste Entwicklung in diesem Segment habe der Austausch mit grossen Endausrüstern bezüglich ihrer aktuellen und zukünftigen Marktaktivitäten dargestellt.
Im kleinsten Segment, dem Bereich ‹Industry›, generierte die Gesellschaft einen Umsatz von 21,8 Mio. Im Jahresvergleich entspricht dies einer Zunahme von 1,2%. Dieses Wachstum sei vor allem durch das europäische Geschäft getragen worden. Das Segment bietet vor allem Membranbälge an.
Positiver Ausblick
VAT hat im ersten Halbjahr deutlich ausgebaut. Vor allem das Werk in Malaysia sei im Einklang mit Kundenanforderungen erweitert worden, heisst es. Auch das Personal hat entsprechend zugenommen: Per Ende Juni beschäftigte das Unternehmen 1’278 Angestellte und damit 89 mehr als Ende 2015.
Mit Blick nach vorne zeigt sich das Unternehmen denn auch zuversichtlich. So wird für das laufende Fiskaljahr ein Nettoumsatzwachstum von 12 bis 15% erwartet. Weiter geht VAT davon aus, dass die operative Marge auf Stufe bereinigter EBITDA über 31% gehalten werden kann. Aufgrund des zu erwartenden hohen freien Cashflows erhöht der Verwaltungsrat zudem das Dividendenziel für das Geschäftsjahr 2016 auf 80 Mio. Im Zuge des IPO war kommuniziert worden, mindestens 65 Mio aus den Reserven aus Kapitaleinlagen auszuschütten.
Als Schlüsselmärkte in den Bereichen Halbleiter und Displays werden vor allem die USA, Japan, Südkorea und China die Hauptwachstumstreiber bleiben, so VAT. Megatrends wie Big Data, Internet der Dinge, Industrialisierung 4.0 oder Technologien wie OLED führten zu einem zunehmenden Bedarf an modernen Fertigungstechnologien und damit Vakuumkomponenten. (awp/mc/upd/ps)