VAT rechnet mit weiter starkem Wachstum

VAT rechnet mit weiter starkem Wachstum
Heinz Kundert, ehemaliger CEO VAT Group.

Haag – VAT hat im ersten Semester 2017 vom positiven Marktumfeld profitiert und mehr verdient. Der Trend soll anhalten und für das Gesamtjahr wird ein Umsatzplus von rund 30% erwartet. Das starke Wachstum der Nachfrage führe jedoch zu Herausforderungen in der Wertschöpfungskette und das Unternehmen investiert im laufenden und kommenden Jahr in die Erhöhung der Produktionskapazitäten.

«Wir haben durch das nie dagewesene Wachstum ein Rekordergebnis erzielt und den Marktanteil gesteigert», sagte CEO Heinz Kundert an einer Medienkonferenz am Donnerstag. «Der Antrieb des Marktes durch Kapazitätsaufbau und neue Technologien bei unseren Kunden ist ungebrochen. Wir werden vieleicht Schwankungen bei der Nachfrage sehen, aber keinen Abschwung», so der CEO weiter.

Deutlich höherer Auftragseingang
Im ersten Halbjahr legte der bereinigte Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA um 33% auf 98,2 Mio CHF zu und unter dem Strich resultierte ein mehr als verdoppelter Reingewinn von 59,5 Mio nach 24,2 Mio im Vorjahr. Zum Gewinn hat auch der niedrigere Nettofinanzaufwand und ein tieferer Steuersatz beigetragen.

Der Auftragseingang wuchs den endgültigen Zahlen zufolge um 45% auf 372 Mio CHF und der Nettoumsatz um 39% auf 326 Mio. Der Auftragsbestand per Ende Juni betrug 167,9 Mio und damit 38% mehr als zu Jahresbeginn. Die Profitabilität gemessen an der EBITDA-Marge ging indes auf 30,1% von 31,4% zurück. VAT verweist in diesem Zusammenhang auf höhere Kosten für den Ausbau der gesamten Lieferkette und Investitionen.

Nach Segmenten betrachtet stieg der Umsatz bei Ventilen (+48% auf 263,8 Mio CHF) am stärksten. Damit trägt das Segment aktuell 81% zum Konzernumsatz bei. Das Segment Industry folgt mit einem Plus von 17% auf 19,1 Mio und das Segment Global Services wuchs um 6,4% auf 43,5 Mio.

Wachstumstreiber weiter positiv
Die Nachfrage nach Hochleistungshalbleitern stieg aufgrund von Megatrends wie der Digitalisierung, Cloud-Computing, dem Internet der Dinge oder E-Mobility. Die Kunden hätten ihre Produktionskapazitäten für OLED-Displays, insbesondere für Smartphones, weiter ausgebaut. Der Übergang von Flüssigkristall- (LCD) zu OLED-Bildschirmen sei in vollem Gange und werde höchstwahrscheinlich weiter anhalten. Die Nachfrage nach den neuen, bis zu 4 Meter breiten Transferventilen von VAT werde durch die Investitionen der Hersteller in Anlagen für neue, grosse LCD-Fernseher steigen, heisst es weiter.

Eine der grössten Herausforderungen sei derzeit das Wachstum auch operativ umzusetzen, sagte CEO Kundert. Dazu müssen die Kapazitäten erweitert und neue Zulieferer entwickelt werden. VAT hat die Zahl der Mitarbeitenden innerhalb von 12 Monaten um 37% auf rund 1’750 per Ende Juni erhöht.

Die Investitionen in die Produktionskapazitäten zur Verbesserung der Lieferzeiten werden auch 2018 Priorität haben. Dazu würden mehr Mitarbeitende eingestellt und zusätzliche Möglichkeiten bestimmt, die bestehenden Kapazitäten besser zu nutzen, die Lieferantenbasis zu verbreitern und die Produktionsfläche im malaysischen Penang zu vergrössern. Die Expansionsmassnahmen wurden erfolgreich eingeführt und sollen bis zum dritten Quartal 2018 abgeschlossen sein, heisst es weiter.

30% Wachstum erwartet – Marge stabil
Die Umsatzprognose 2017 von Ende Juli mit einem Wachstum zu konstanten Wechselkursen von «ungefähr 30%» wurde bekräftigt. Zuvor hatte das Unternehmen ein Plus von «wenigstens 20%» erwartet. Die Guidance für die bereinigte EBITDA-Marge etwa dem Niveau von 2016 (31,1%) für das Gesamtjahr wird bestätigt. Beim Investitionsaufwand wird im Gesamtjahr ein Wert von rund 6% des Nettoumsatzes erwartet.  (awp/mc/upd/pg)

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