VAT zahlt nach deutlichem Einbruch von Gewinn und Umsatz unveränderte Dividende
Haag – Der Vakuumventilhersteller VAT hat die Nachfrageflaute von Seiten der Display- und Halbleiterhersteller im Geschäftsjahr 2019 deutlich zu spüren bekommen. Sowohl der Umsatz als auch der Gewinn fielen gegenüber dem Vorjahr deutlich zurück, die Dividende bleibt dennoch stabil.
Sowohl der Auftragseingang (-9,7% auf 585,0 Millionen Fr.) als auch der Umsatz (-18,3% auf 570,4 Millionen) sind wegen der Marktschwäche bei den Halbleiter- und Displayherstellern, die für ihre Produktion auf die Vakuumventile von VAT angewiesen sind, eingebrochen. Der Markt habe aber die Talsohle durchschritten und weiterhin würden Marktanteile gewonnen, teilte VAT am Dienstag mit.
Immerhin hat sich die Lage im zweiten Semester etwas stabilisiert. Die bereits im dritten Quartal beobachtete sequentielle Verbesserung von Auftragseingang und Umsatz hat sich im vierten Quartal fortgesetzt. So zogen die Verkäufe im Schlussquartal gegenüber dem Vorjahr um gegen 15 Prozent auf 170,4 Millionen Franken an und der Auftragseingang um über 31 Prozent auf 176,3 Millionen. Und auch im Vergleich zum dritten Quartal haben die Ziffern im zweistelligen Bereich zugenommen.
Die im zweiten Quartal eingeleitete Erholung der Märkte habe sich vierten Quartal fortgesetzt, hiess es dazu. Dies sei vor allem auf die zunehmende Nachfrage von Halbleiter-OEMs zurückzuführen. Diese hätten begonnen, ihre Lagerbestände wieder aufzustocken, um der verbesserten Auftragslage für neue Investitionsprojekte sowohl im Logik- als auch im Speichersegment nachzukommen.
Auf die operative Profitabilität hatte der Umsatzrückgang im Gesamtjahr ebenfalls Auswirkungen. Die operative Gewinnmarge (EBITDA) ging im Gesamtjahr zwar auf 27,0 um beinahe 4 Prozentpunkte zurück, verblieb damit aber noch immer auf einem hohen Niveau. In absoluten Zahlen ging der EBITDA jedoch um über 28 Prozent auf 154,0 Millionen zurück, was sich laut VAT mit dem geringeren Umsatz erklärt.
Dividende trotz Gewinnrückgang stabil
Der Reingewinn lag bei 74,8 Millionen und damit um knapp 45 Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres. Hier spielen noch höhere Abschreibungskosten im Zusammenhang mit dem Abschluss der Erweiterung des Werks in Malaysia eine Rolle. Die Dividende wird dennoch bei 4,00 Franken je Aktie stabil gehalten.
Mit dem vorgelegten Ergebnis hat VAT die Erwartungen der Analysten mehrheitlich übertroffen. Einzig der Reingewinn lag etwas unter den Erwartungen und einzelne Beobachter hatten sich eine etwas höhere Dividende vorgestellt.
Für das Geschäftsjahr 2020 rechnet VAT dank der verbesserten Aktivitäten in der Halbleiterindustrie mit der Rückkehr zu Wachstum. Umsatz, operativer Gewinn, die Gewinnmarge und auch der Reingewinn dürften gemäss den Prognosen das Niveau von 2019 wieder übersteigen. Für das erste Quartal stellt das Unternehmen einen Umsatz von 140 bis 150 Millionen Franken in Aussicht. Dennoch sieht VAT eine weiterhin geringe Marktvisibilität sowie Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Coronavirus auf die Lieferketten.
VAT bestätigt gleichzeitig das Mittelfristziel einer EBITDA-Marge von 33 Prozent. Das Erreichen dieses Ziels sei nun auf einem niedrigeren Umsatzniveau möglich als ursprünglich gedacht. (awp/mc/ps)