Haag – Der Vakuumventil-Hersteller VAT hat im ersten Quartal deutlich mehr Aufträge erhalten, blieb beim Umsatz aber hinter den Analystenerwartungen zurück. Der Trend zur Erholung in der Halbleiterbranche setzt sich jedoch weiter fort.
In den ersten drei Monaten 2024 ging der Umsatz von VAT im Jahresvergleich um 14,7 Prozent auf 198,5 Millionen Franken zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten jedoch im Schnitt mit 205,6 Millionen etwas mehr erwartet.
VAT erreichte beim Umsatz die obere Hälfte der eigenen Guidance von 185 bis 205 Millionen Franken zu konstanten Währungen. Wegen Wechselkurschwankungen des Frankens insbesondere zum US-Doller wurde laut VAT den ausgewiesenen Umsatz um 6 Prozent nach unten gedrückt.
Auftragseingang zieht deutlich an
Klare Erholungstendenzen gab es beim Auftragseingang. Er stieg um rund 100 Millionen auf 235,8 Millionen Franken im Vorjahresquartal. Insbesondere die Investitionstätigkeit in der Halbleiterbranche habe sich wieder deutlicher erholt.
Besonders stark sei der Auftragseingang von Kunden in Asien und dort vor allem aus China gewesen. Dort hätten vor allem Subventionen zur Förderung der einheimischen Produktion die Nachfrage angekurbelt.
Im Vorjahr waren die Aufträge insbesondere im Halbleitergeschäft in Folge des zyklischen Abschwungs der Branche stark zurückgegangen. Das Book-to-Bill-Verhältnis kam mit 1,2 wieder deutlich über der Schwelle von 1 zu liegen.
Damit wurde für jeden abgearbeiteten Franken 1,2 Franken neu eingeworben. Beim Auftragsbestand verbuchte VAT zum Schlussquartal 2023 ein Plus von 11,1 Prozent auf 323,9 Millionen Franken.
Deutliche Erholung im Halbleitergeschäft
Die gute Auftragsentwicklung ist vor allem auf das Halbleitersegment zurückzuführen. Im Vergleich zum äusserst schwachen Vorjahresquartal verdreifachten sich die Aufträge annähernd auf 154,2 Millionen Franken. Der Nettoumsatz bliebt jedoch in etwas stabil auf dem Vorjahresniveau, da nicht alle eingegangenen Aufträge ausgeführt werden konnten.
Dagegen gingen die Aufträge im Segment Advanced Industrials um 16,4 Prozent auf 36,5 Millionen zurück recht deutlich zurück. Der Umsatz verringerte sich sogar um fast ein Drittel. Laut VAT lag der Abschwung vor allem an der starken Ausrichtung des Geschäfts an Projekten begründet. Im laufenden Jahr erwartet VAT aber weiterhin ein Wachstum in diesem Geschäftsbereich.
Der Service-Bereich habe im ersten Quartal einen langsamen Anstieg der Nachfrage nach Ersatzteilen und Verbrauchsmaterialien verzeichnet. Die Aufträge zogen im Jahresvergleich um ein Drittel an, was gemäss VAT vor allem an den deutlich höheren Kapazitätsauslastungen der Chipfabriken lag.
Guidance bestätigt
Auch aufgrund des guten Starts ins Jahr und den anhaltend bestehenden Wachstumsaussichten bestätigte VAT die Guidance für das Gesamtjahr. Demnach sollen Umsatz, EBITDA, EBITDA-Marge, Nettogewinn und auch der freie Cashflow über den Vorjahreswerten zu liegen kommen. Der starke Franken werde jedoch voraussichtlich die Margenerholung erschweren, schränkte VAT ein.
Für das zweite Quartal erwartet VAT einen Umsatz von 235 bis 255 Millionen Franken zu konstanten Wechselkursen. Insgesamt zeigte sich das Management in der Mitteilung für das laufende Jahr optimistisch. So sollen die Geschäftsaktivitäten im Jahresverlauf weiter an Fahrt aufnehmen.
In Hinblick auf den Rückgang der Inflation, der Robustheit der Weltwirtschaft und den anhaltenden geopolitischen Spannungen gebe es aber auch erhebliche Unsicherheitsfaktoren. Diese könnten den Zeitpunkt und das Ausmass der Erholung massgeblich beeinflussen, schreibt VAT weiter. Für 2025 geht VAT jedoch weiterhin von einem «beschleunigten zweistelligen Wachstum» aus. (awp/mc/ps)