Velos besser versichert als Haustiere

Velos besser versichert als Haustiere

comparis.ch nimmt die Tierarztkosten bei Hund und Katze unter die Lupe.

Zürich – Wer denkt schon bei Hunden und Katzen zuerst an die Kosten? Dabei sollten Tierbesitzer genau dies machen, denn wird das Tier krank oder erleidet es einen Unfall, wird es schnell sehr teuer. Umso erstaunlicher ist, dass in der Schweiz nur eines von zehn Haustieren versichert ist.

Hunde und Katzen gehören in vielen Haushalten zur Familie. Das zeigt sich auch bei den Ausgaben für die Tiere. So geben Schweizer gemäss Bundesamt für Statistik für Ihre haarigen Freunde fast 1,5 Milliarden Franken pro Jahr aus. Ein beachtlicher Teil davon, nämlich über 600 Millionen Franken, entfällt dabei auf  Dienstleistungen. Dazu zählen auch Kosten für den Tierarzt. Denn die Tiere müssen geimpft, entwurmt und nicht selten auch operiert werden.

Überversicherte Schweizer vergessen ihre Haustiere
Weniger als zehn Prozent der Schweizer Tierhalter versichern ihren Hund oder ihre Katze, wie eine Anfrage bei den Schweizer Tierversicherern ergab. Das ist erstaunlich, denn Schweizer sind oftmals doppelt und dreifach versichert. So haben viele alleine für ihre Auslandsferien neben einer Reiseversicherung auch noch eine Versicherung über ihre Kreditkarte oder ihre Krankenkasse.

Für Sachversicherungen geben Schweizer jährlich rund 15 Milliarden Franken aus. Nur ein winziger Teil, der sich im Promillebereich bewegt, entfällt dabei auf Tierversicherungen. «Das verwundert sehr, denn geht das Velo kaputt, ist das sehr ärgerlich, aber es ist zu verschmerzen. Muss aber ein krankes Tier eingeschläfert werden, weil sich der Halter die Behandlung nicht leisten kann, ist das tragisch», so Sabine Östlund von comparis.ch. Fragt man bei den Tierversicherern nach den Gründen für die Zurückhaltung, gehen diese davon aus, dass die meisten Tierhalter gar nicht wissen, dass es eine Versicherung für ihren Hund oder ihre Katze gibt. «Es ist löblich, dass Schweizer bei ihren Haustieren alles andere als geizig sind. Dennoch sollte man dabei die finanziellen Risiken nicht ausser Acht lassen», rät Östlund.

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Durch Tierversicherung gedeckte Kosten  
Die Veterinärmedizin hat fast schon das Niveau der Humanmedizin erreicht und dementsprechend teuer kann eine Behandlung von Hund oder Katze sein. Und ein Unfall ist schnell passiert: Hat die Katze die Wurst mit der Plastik-Haut gefressen oder wurde der Hund von einem Auto angefahren, entstehen schnell Kosten von mehreren tausend Franken. Eine Versicherung schützt in solchen Fällen vor hohen Kosten. Hunde kann man bereits ab rund 11 Franken und Katzen ab etwa 5 Franken pro Monat versichern. «Die allermeisten Tierhalter würden für ihren Hund oder ihre Katze ihr letztes Hemd geben. Ohne einen Versicherungsschutz kann ein Unfall oder eine Krankheit sie schnell an ihre finanziellen Grenzen bringen», sagt Östlund. Sie empfiehlt, nicht allzu lange mit dem Abschluss einer Versicherung zu warten, da Versicherungen nur gesunde Tiere bis zu einem bestimmten Alter aufnehmen.

Die Schweden sind am versicherungsfreudigsten
Schaut man sich in anderen Ländern in Europa um, gibt es zum Teil massive Unterschiede, was die Versicherung der Tiere angeht. In Grossbritannien sind 15 Prozent aller Hunde und Katzen versichert. In Schweden sind sogar 77 Prozent aller Hunde und 36 Prozent aller Katzen versichert. «Die Unterschiede sind kulturell bedingt. Sein Tier zu versichern, ist in Schweden so selbstverständlich wie eine Hundeleine zu kaufen», so Östlund. (comparis.ch/mc/ps)

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