Verkauf von Fairtrade Produkten steigt 2015 um 11,4% auf 520 Mio CHF.

Verkauf von Fairtrade Produkten steigt 2015 um 11,4% auf 520 Mio CHF.
(Foto: Max Havelaar)

Zürich – Letztes Jahr haben Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz für 520 Millionen Franken Produkte mit dem Fairtrade Max Havelaar-Label eingekauft (+11.4% ggü. Vorjahr). Dies zeigt die Bedeutung von Fairness und Nachhaltigkeit im Konsum klar auf, heisst es im Jahresbericht der Max Havelaar Stiftung.  Ebenso grossen Anteil haben Handel, Gastronomie und Gemeinden, die immer stärker auf Nachhaltigkeit setzen.   Es verbleibt ein positives Jahresergebnis der Max Havelaar Stiftung  in Höhe von 553 000 Franken.

In der Schweiz bleiben die umsatzstärksten Fairtrade-Einzelprodukte Bananen und Blumen, daneben erzielen zusammengesetzte Produkte immer höhere Umsätze. Auch Kakao/Schokolade legt weiter zu. Massgeblich an diesem Wachstum beteiligt ist das «Fairtrade Cocoa Program», das sich auf den Rohstoff Kakao bezieht. Ausserdem gibt es immer mehr Fruchtsäfte und exotische Früchte mit dem Fairtrade Max Havelaar-Label. Dazu haben namhafte Umstellungen im Detailhandel beigetragen: Fairtrade-Ananas kommen mittlerweile auf den stattlichen Marktanteil von 43%. Aber auch mehr als jeder vierte Fruchtsaft trägt das Fairtrade-Label. Und bei den Bananen ist mit 53% mehr als jede zweite fair gehandelt.

Pro-Kopf-Konsum steigt von 57 auf 62 Franken
Die positive Entwicklung zeigt sich nicht zuletzt im jährlichen Pro-Kopf-Konsum: 2015 ist dieser von 57 Franken auf 62 Franken gestiegen – trotz eines schwierigen und zum Teil rückläufigen Marktumfelds. Damit nimmt die Schweiz im internationalen Vergleich weiterhin eine Vorreiterrolle ein und gibt positive Impulse.

Die Produzenten stärken für nachhaltige Entwicklung
Mit der Stärkung der Produzenten sowie der Förderung des fairen Handels bietet Fairtrade konkrete Handlungsoptionen und trägt zum Erreichen der UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) bei. Denn nach wie vor sind viele Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern von Armut betroffen und mit Herausforderungen wie Klimawandel, Kinderarbeit und ungleichen Rechten von Mann und Frau konfrontiert. «Um nachhaltige Veränderungen zu erreichen, müssen Kleinbäuerinnen und Arbeiter einen fairen Zugang zum Weltmarkt haben und selber an Projekten und Programmen beteiligt sein und ihre eigenen Entwicklungswege bestimmen», sagt Nadja Lang, Geschäftsleiterin der Max Havelaar-Stiftung. Fairer Handel funktioniere dann, wenn neben den Kleinbauernkooperativen und Arbeitern im Süden auch Industrie, Handel, Politik und die einzelnen Konsumentinnen und Konsumenten mitwirken.

Geschäftsjahr mit 553’000 CHF Überschuss
Das Geschäftsjahr 2015 verlief für die Max Havelaar-Stiftung sehr erfreulich. Die Lizenzeinnahmen konnten gegenüber dem Vorjahr um 11.3 % auf rund 8 Millionen Franken gesteigert werden. Grund dafür ist eine deutliche Zunahme des lizenzpflichtigen Umsatzes unserer Marktpartner. Wie im Vorjahr sind dabei Bananen und Blumen die wichtigsten Produkte. Ebenfalls stark zum Wachstum der Lizenzeinnahmen beigetragen haben die Kategorien Fruchtsaft, Kaffee und zusammengesetzte Produkte. Aufgrund des guten Geschäftsverlaufs konnte die Max Havelaar-Stiftung ihre Leistungen für das internationale Fairtrade-System wesentlich erhöhen. Der Aufwand für «Internationale Zusammenarbeit» erhöhte sich um 48.8 % auf 2.6 Millionen Franken. Neben den  innahmeabhängigen Mitgliedsbeiträgen konnten zusätzliche Projektbeiträge für FairtradeGold, -Kaffee und -Kakao gesprochen werden. Der Personalaufwand erhöhte sich um 11.9 % auf 3.5 Millionen Franken. Darin enthalten sind Kosten in Höhe von 116’000 Franken (Vorjahr: 33 000 Franken), die vom internationalen Fairtrade-Netzwerk übernommen wurden. Zudem sind darin ausserordentliche Kosten für Doppelbesetzungen bei Stellenübergaben (unter anderem bei Mutterschaftsvertretungen) sowie einmalige Mehraufwendungen im Rahmen des Büroumzuges enthalten. Der Verwaltungsaufwand liegt um 8.1% tiefer als im Vorjahr. Gründe hierfür sind ein striktes Kostenmanagement und die Zusammenlegung. Es verbleibt ein positives Jahresergebnis in Höhe von 553 000 Franken. Dadurch werden die Reserven der Max Havelaar-Stiftung gestärkt und ein weiterhin erfolgreicher Geschäftsverlauf sichergestellt. (Max Havelaar/mc/cs)

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