Chiasso/Zürich – Der Kombi-Verkehrs-Anbieter Hupac hat im ersten Quartal 2022 das Verkehrsvolumen gegenüber der Vorjahresperiode um rund 4 Prozent gesteigert. Im April lag dieses allerdings unter dem Vorjahresniveau. Grund dafür waren dreiwöchige Bauarbeiten auf der Rheintalstrecke, die zu einer Halbierung der Transportkapazität führten.
«Wir erwarten, dass die für den Sommer vorgesehenen Baustellen bahnseitig deutlich besser und güterverkehrsfreundlicher geplant werden», liess sich CEO Michail Stahlhut in der Mitteilung vom Mittwoch zur Bilanzmedienkonferenz zitieren.
Positives Ergebnis für 2022 zu erwarten
Der Krieg in der Ukraine, erneute Disruption der globalen Lieferketten infolge der aktuellen Corona-Situation in China und die anstehenden Zinserhöhungen aufgrund der hohen Inflation machten das laufende Jahr zu einem herausfordernden Jahr. Zum Jahresende erwartet Hupac laut Mitteilung ein Verkehrswachstum im einstelligen Prozentbereich und ein positives Geschäftsergebnis.
Im Geschäftsjahr 2021 betrug das Jahresergebnis 12,4 Millionen Franken, nachdem das Unternehmen im Corona-Jahr 2020 rote Zahlen geschrieben hatte. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um über 14 Prozent auf 682 Millionen Franken. Laut Hupac ist das ein neuer Rekordwert.
Das Verkehrsvolumen erhöhte sich, wie bereits im Januar bekannt gegeben wurde, um 10,7 Prozent auf 1,124 Millionen Strassensendungen. Die Pandemie-Effekte des Vorjahres konnten damit erfolgreich kompensiert werden, heisst es in der Medienmitteilung. Das vorpandemische Verkehrsvolumen von 2019 sei damit um knapp 10 Prozent übertroffen worden.
Der alpenquerende Verkehr durch die Schweiz wuchs 2021 um 11,0 Prozent auf 597’500 Strassensendungen. Das sei vor allem auf die erfolgreiche Nutzung des 4-Meter-Korridors via Gotthard zurückzuführen, schreibt Hupac.
Erfreulich entwickelte sich auch der transalpine Verkehr durch Österreich via Tauern mit einem Zuwachs von 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Via Frankreich konnte der Verkehr von einem niedrigen Niveau als Ausgangspunkt um 26,3 Prozent gesteigert werden.
Weiteres Wachstum zu erwarten
Für die kommenden Jahre rechnet Hupac mit einem weiteren signifikanten Wachstum des Kombinierten Verkehrs. Denn neben der aktiven Verlagerungspolitik der Schweiz setze nun auch der Europäische Green Deal ehrgeizige Ziele.
Bis 2050 sollen die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor um 90 Prozent sinken, und der Marktanteil des Schienengüterverkehrs soll bis 2030 auf 30 Prozent verdoppelt werden. Der EU-Recovery-Fund stelle Mittel zur Verfügung, die verschiedene Staaten auch zugunsten des Schienengüterverkehrs einsetzten.
Schwerpunkte der laufenden Netzwerkentwicklung von Hupac sind laut Mitteilung Angebotsverdichtungen im Verkehr Belgien/Deutschland-Italien und der Aufbau von alternativen Routings zu den Hauptverkehrsstrecken als Massnahme zur Steigerung der Resilienz. Weitere Initiativen betreffen die Einführung von Gateway-Verbindungen in Italien und die Anbindung der ligurischen Häfen an das Shuttle-Netzwerk der Hupac. (awp/mc/pg)