Umworben wie noch nie: Bundesrat Johann Schneider-Ammann.
Bern – Der starke Franken verursacht Schweizer Buchverlagen hohe Einbussen. Deshalb hat der Buchhändler- und Verlegerverband SBVV Bundesrat Johann Schneider-Ammann ersucht, die Branche bei der Verteilung der geplanten zwei Milliarden Franken Förderung mit zu berücksichtigen.
Das Unterstützungspaket zur Abfederung der Frankenstärke und zur Stützung der Schweizer Exportwirtschaft soll Sektoren helfen, die von der schlechten Wechselkurssituation besonders betroffen sind. Diejenigen Schweizer Verlage, die den meisten Umsatz in Deutschland und Österreich machen, gehören gemäss Mitteilung des SBVV vom Donnerstag unbedingt dazu. Diogenes beispielsweise erzielt etwa 90% der Einnahmen in Euro, begleicht administrative Kosten und Saläre aber in Franken, wie Verlagssprecherin Ruth Geiger der sda auf Anfrage sagte. Weitere Zahlen will der Verlag nicht nennen, aber der SBVV spricht von «30% und mehr» Einbussen.
Bund soll Bürgschaften leisten
Der Verband fordert deshalb Exportförderungsbeiträge für einzelne Verlage, beispielsweise auch für Messeauftritte im Ausland. Ausserdem soll der Bund Bürgschaften leisten, um die Zinskosten für Verlage zu senken. Schliesslich sollen die Buchverlage in die bestehenden KMU-Fördermassnahmen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) eingebunden werden. Voraussichtlich werde der Bundesrat nächsten Mittwoch entscheiden, wie die zwei Milliarden Franken verteilt werden, hiess es am Mittwoch im Bundeshaus. (awp/mc/ps)