Basel – Das Vertrauen in den Schweizer Wirtschaftsstandort hat im dritten Quartal 2024 gelitten. Vor allem die Realwirtschaft kämpft laut dem Beratungsunternehmen Commslab weiterhin mit einem sich eintrübenden Meinungsklima.
Dazu kämen die weiter nachlassenden Erholungseffekte auf Seiten der Finanzindustrie, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. In Kombination habe dieser Effekt dazu geführt, dass die Reputation der Schweizer Gesamtwirtschaft nach zuletzt vier positiven Quartalen erstmals wieder rückläufig war. Konkret fiel der von Commslab ausgewiesene Swiss Economy Reputation Index (SERX) im dritten Quartal 2024 um 0,3 Indexpunkte und liegt neu bei 95,0 Punkten.
«Auffällig ist insbesondere die anhaltende Negativentwicklung der Realwirtschaft», heisst es dazu. Hier sei die Reputation nun in neun der letzten zehn Quartale zurückgegangen und befinde sich erstmals seit Mai 2021 insgesamt wieder im negativen Bereich.
Getrieben werde die belastete öffentliche Wahrnehmung vor allem durch die Sektoren Luxusgüter, Verkehr, Medien, Nahrung, Energie und Detailhandel. Im Luxusgütersektor waren vor allem die Schwäche von Swatch und der auf Unverständnis gestossene Hilferuf der Uhrenindustrie nach politischen Massnahmen die Gründe für den Reputationsrückgang.
Pharmabranche Spitzenreiter
«Umgekehrte Vorzeichen zeigen sich demgegenüber bei der Pharmabranche», so die Mitteilung weiter. Der Sektor gewinne seit geraumer Zeit kontinuierlich an «öffentlichem Goodwill» und habe im Branchenranking der 23 erfassten Sektoren auch dank meist überzeugenden Quartalszahlen der Pharmariesen neu die Führung übernommen.
Der SERX wird quartalsweise publiziert und zeigt den Angaben nach auf, wie sich die öffentliche Wahrnehmung der Schweizer Wirtschaft und ihrer zentralen Sektoren über die Zeit entwickelt. (awp/mc/ps)