Vetropack 2010 mit rückläufigem Umsatz

Claude Cornaz

Vetropack-CEO Claude Cornaz.

St-Prex – Die Vetropack-Gruppe hat im Jahr 2010 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn einen Rückgang hinnehmen müssen. Das wirtschaftliche Umfeld habe sich zwar stabilisiert und alle Werke waren ausgelastet, jedoch dämpfte der starke Schweizer Franken und Preisdruck die Geschäftsentwicklung. Inklusive einer Jubiläumsdividende beantragt Vetropack eine erhöhte Ausschüttung.

Der Umsatz von Vetropack sank in der Berichtsperiode um 4,3% auf 642,6 (VJ 671,5) Mio CHF, wie der Glasverpackungshersteller am Freitag mitteilte. Währungsbereinigt stieg er jedoch um 1,8%. Im 2010 habe sich der einsetzende Aufschwung positiv auf die Nachfrage ausgewirkt, so die Mitteilung. Mit 4,36 (3,97) Mrd Stück seien fast 10% mehr Glasverpackungen verkauft worden als im Vorjahr.

Starker Franken drückt auf Ergebnis
Auf die Ertragsentwicklung drückten der starke Franken und insbesondere die unter dem Vorjahresniveau liegenden Preise. Das kompetitive Umfeld habe sich als Folge der Wirtschaftskrise 2009 verschärft und die Preisgestaltung beeinflusst. Die unter Druck geratenen Margen konnten durch die gesunkenen Rohstoff- und Energiekosten sowie das strikte Kostenmanagement nicht aufgefangen werden. Der Betriebsgewinn EBIT ging auf 84,2 (100,9) Mio CHF zurück und die EBIT-Marge auf 13,1 (15,0)%. Der Reingewinn sank auf 38,7 (78,4) Mio CHF. Während Vetropack die Erwartungen der Analysten mit dem Umsatz und dem Reingewinn verfehlte, übertraf der EBIT die Schätzungen.

Höhere Investitionen getätigt
Insgesamt investierte die Gruppe 47,2 (39,8) Mio CHF. Im Zentrum des Investitionsprogramms stand die komplette Modernisierung einer Schmelzwanne für Farbglas im tschechischen Vetropack-Werk Moravia Glass. Im Schweizer Vetropack-Werk St-Prex wurde ein Elektrofilter eingebaut, dessen Inbetriebnahme im Januar 2011 erfolgte. Vetropack plant die Auszahlung einer Dividende von 30 CHF je Inhaber- bzw. 6 CHF je Namenaktie. Zusätzlich zur ordentlichen Dividende beantragt der Verwaltungsrat an der kommenden Generalversammlung vom 11. Mai die Ausschüttung einer (steuerfreien) Dividende zum 100-jährigen Jubiläum von 15 CHF/Inhaber- und 3 CHF/Namenaktie. Die beantragte Gesamtdividende betrage somit 45 respektive 9 CHF, für 2009 wurde eine Dividende von 35 CHF je Inhaber- bzw. 7 CHF je Namenaktie ausgezahlt.

Aufschwung bleibt noch aus

Das im Januar 2009 gestartete Aktienrückkaufprogramm ist bis zur GV befristet. Dann soll auch über die Vernichtung der zurückgekauften Titel entschieden werden. Bis Ende 2010 hat Vetropack 13’097 Inhaberaktien zurückgekauft. Vorgesehen ist, dass maximal 17’601 Titel respektive 7,0% des ausgegebenen Aktienkapitals erstanden werden können. Die 2010 schrittweise erfolgte wirtschaftliche Stabilisierung werde im laufenden Geschäftsjahr im Vepackungsglasgeschäft nicht den erhofften Aufschwung bringen, schreibt Vetropack im Geschäftsbericht. Noch immer fehlten die Anzeichen, die auf ein Nachfragewachstum hindeuten würden. Während die Gruppe die Märkte in Westeuropa als gesättigt bezeichnet, dürfte sich in einzelnen Ländern Zentral- und Osteuropas Nachfragewachstum einstellen.

Produkte-Mix soll positiv verändert werden
Im Jahr 2011 stehe für Vetropack wiederum die Vollauslastung aller Kapazitäten im Zentrum. Gleichzeitig gelte es, die leicht verbesserte Marktsituation für die notwendigen Preisanpassungen zur Deckung der steigenden Energie- und Rohmaterialkosten zu nutzen und das Verhältnis zwischen Verkaufsvolumen und Wertschöpfung zu verbessern. Dafür sei auch eine positive Veränderung des Produkte-Mixes notwendig. Das im vergangenen Jahr gestartete interne Projekt PRISMA zur gruppenweiten Harmonisierung der IT-Landschaft werde 2011 mit den ersten Roll-Outs einen Höhepunkt erreichen. PRISMA werde es Vetropack ermöglichen, noch einheitlicher und effizienter auf dem Markt aufzutreten. (awp/mc/upd/ps)

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