(Copyright: Vetropack)
Bülach – Die auf Glasverpackungen spezialisierte Vetropack hat im vergangenen Geschäftsjahr 2014 weniger Umsatz und Gewinn erzielt. In Lokalwährungen konnte der Umsatz dennoch gesteigert werden und auch der Absatz sei in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld gestiegen. Alle Vetropack-Werke seien praktisch voll ausgelastet gewesen. Der Verwaltungsrat schlägt den Aktionären eine höhere Dividende vor. Für 2015 erwartet Vetropack einen tieferen konsolidierten Umsatz und Gewinn.
Vetropack erzielte 2014 einen 2,8% tieferen Umsatz von 603,7 Mio CHF. Währungsbereinigt lag der Umsatz hingegen um 4,2% über dem Vorjahreswert und der Absatz stieg um 4,5%. Das operative Ergebnis auf Stufe EBIT lag mit 49,1 Mio 18,2% unter dem Vorjahr. Die EBIT-Marge sank damit auf 8,1% von 9,7%. Neben den negativen Währungseffekten sei das EBIT massgeblich von Wertanpassungen für Anlagen, Fertigwaren, Ersatzteile und Lagerbestände beeinflusst worden, heisst es. Unter dem Strich resultierte ein 13% tieferer Reingewinn von 49,2 Mio CHF.
Höhere Dividende
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 6. Mai dennoch die Ausschüttung einer höheren Dividende von 38,50 CHF je Inhaberaktie (VJ 37,50) und 7,70 CHF je Namenaktie (7,50) vor.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Vetropack den Erwartungen der Analysten beim Umsatz entsprochen. Beim EBIT lag das Ergebnis unter der Erwartung der Analysten; der Reingewinn fiel wiederum im Rahmen der Erwartungen aus.
Geringere Produktion
Insgesamt verkaufte die Vetropack zwar 4,55 Mrd Stück Verpackungsglas (2013: 4,36 Mia. Stück)un damit 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit 1’236’00 Tonnen Glasverpackungen produzierte Vetropack aber 3,5% weniger als im Vorjahr. Der Rückgang sei durch geplante Produktionsstillstände aufgrund von Reparaturarbeiten und gezieltem Lagerabbau bedingt gewesen, heisst es von Seiten des Unternehmens. Im tschechischen Vetropack-Werk sei turnusmässig eine Schmelzwanne durch eine energieeffizientere Regenerationswanne ersetzt worden. Im Schweizer Vetropack-Werk St-Prex erfolgte die vorzeitige Reparatur der Regenerativkammern. Zudem habe JSC Vetropack aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Krise in der Ukraine bewusst zugunsten des Lagerabbaus die Produktion gedrosselt.
Ukraine-Krise belastet
Die Ukraine habe auch die negative Ausnahme in einer insgesamt positiven Marktentwicklung gebildet. In der hochentwickelten Konsumgesellschaft Westeuropas zeichne sich durch den Trend zum gesundheitsbewussten Verhalten eine zusätzliche Chance für Verpackungen aus Glas ab, heisst es im Geschäftsbericht. Die Marktentwicklung zeige erste Anzeichen dafür. In der Ukraine habe dagegen die politische und wirtschaftliche Krise sowie der Währungszerfall das zurückhaltende Konsumverhalten geprägt.
Ausblick durch äussere Umstände getrübt
Vetropack plant für 2015 die Vollauslastung ihrer Kapazitäten und sei zuversichtlich, die Exportgeschäfte noch weiter ausbauen zu können, heisst es zum Ausblick. Äussere Umstände belasteten aber die Marktentwicklung, weshalb die Gruppe für 2015 einen tieferen konsolidierten Umsatz und Gewinn erwartet. Grundsätzlich dürfe zwar davon ausgegangen werden, dass sich die positive Entwicklung in Europa fortsetze, für Vetropack im Speziellen seien jedoch drei weitere nicht beeinflussbare Faktoren ausschlaggebend.
Die Aufhebung der Kursuntergrenze gegenüber dem Euro werde zu tieferen konsolidierten Ergebnissen und zu nicht realisierten Buchverlusten auf Euro-Beständen führen, sofern sich die geldpolitische Situation nicht entschärfe. Für die Schweizer Gesellschaft werde der Wettbewerbsdruck noch härter werden. Und der weitere Verlauf der politischen und wirtschaftlichen Krise in der für Vetropack wichtigen Ukraine bleibe unklar. Unabhängig davon erwartet Vetropack von JSC Vetropack Gostomel weiterhin eine positive Wertschöpfung. Auf Gruppenebene werde jedoch der tiefe Kurs der lokalen Währung Hrivna das Ergebnis in Schweizer Franken schwächen. (awp/mc/pg)