Vetropack erzielt 2021 deutlich mehr Umsatz

Johann Reiter

Vetropack-CEO Johann Reiter. (Foto: Vetropack)

Bülach – Der Flaschen- und Glasverpackungshersteller Vetropack ist im Geschäftsjahr 2021 stark gewachsen. Der Ausblick auf das laufende Jahr ist aber durch die Zerstörung der Produktionsstätte in der Ukraine und steigende Produktionskosten eingetrübt.

Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent auf 816,5 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Neben dem organischen Wachstum habe auch die Übernahme einer Fabrik in Moldawien zur Umsatzsteigerung beigetragen.

Im Jahr 2020 war die Umsatzentwicklung noch stark von der Coronakrise belastet. Mit dem Umsatz wurde 2021 aber auch der Vor-Corona-Wert aus dem Jahr 2019 markant übertroffen – damals hatten die Verkäufe bei 714,9 Millionen gelegen.

Höhere Produktionskosten
Der operative Gewinn auf Stufe EBIT stieg im vergangenen Jahr mit einem Plus von 7,2 Prozent auf 81,6 Millionen Franken unterproportional an. Belastet hätten die gestiegenen Kosten für Energie, Rohstoffe, Verpackung und Transport, schreibt Vetropack. Diese hätten nur teilweise an die Kunden weiter gegeben werden können.

Unter dem Strich verblieb ein um 21 Prozent tieferer Reingewinn von 63,8 Franken – im Vorjahr war allerdings ein Sondergewinn von fast 12 Millionen aus dem Verkauf einer Immobilie verbucht worden. Ausserdem habe der starke Franken zu einem Währungskursverlust auf den Euro-Guthaben in Höhe von 5,8 Millionen Franken geführt.

Der Generalversammlung wird die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 1,30 Franken vorgeschlagen. Insgesamt hat Vetropack mit dem Zahlenkranz die Erwartungen der Analysten auf Stufe Umsatz übertroffen, beim Gewinn jedoch nicht ganz erreicht.

Ukraine-Krieg prägt Ausblick
Wenig übersichtlich ist die Lage nach wie vor in der Produktionsstätte in Gostemel bei Kiew, dem grössten Werk der Gruppe. Vetropack hatte die Produktion bereits unmittelbar nach Ausbruch der Kriegshandlungen eingestellt. Anfang März wurde dann die Fabrik durch militärische Aktionen stark beschädigt.

Es sei nach wie vor unmöglich, die genauen Auswirkungen auf die Gruppe zu quantifizieren. Der Produktionsstopp in der Ukraine führe aber zu einer Reduktion des Umsatzes um 10 Prozent, so Vetropack. Damit könne 2022 das operative Ergebnis und der Reingewinn des Vorjahres nicht erreicht werden. Aufgrund der anhaltenden Inflation müsse die Gruppe zudem die Preise weiter nach oben anpassen. (awp/mc/ps)

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