Bülach – Dem Flaschen- und Glasverpackungshersteller Vetropack gelang im vergangenen Geschäftsjahr 2017 vor allem dank Währungseffekten ein deutlicher Gewinnsprung. Das Unternehmen profitierte von einer positiven Marktlage und erhöht die Dividende. Für das laufende Jahr erwartet das Management aber einen kleineren Gewinn als 2017.
«Wir haben im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz erzielt und erstmals mehr als 5 Milliarden Glasverpackungen verkauft», sagte CEO Johann Reiter am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz. Konkret legte der Umsatz um 5% auf 631,5 Mio CHF zu, während der Betriebsgewinn (EBIT) gar um 30% auf 64,1 Mio CHF in die Höhe schoss. Unter dem Strich verbuchte das Unternehmen einen Reingewinn von 57 Mio CHF – gut ein Drittel mehr als im Vorjahr.
«Alle Gesellschaften von Vetropack haben zum Absatzrekord beigetragen», so Reiter. Dem Schweizer Vetropack-Glaswerk sei es zudem gelungen, in einem wettbewerbsintensiven und schwierigen Inlandmarkt das Volumen zu halten. Das Exportvolumen wurde sogar klar ausgebaut.
Erholung in der Ukraine
Fortschritte zeigten sich auch in der Ukraine: «Die Situation im Land bleibt zwar angespannt, das Werk bei Kiew hat aber erfreulicherweise den Umsatz deutlich gesteigert», so der ehemalige CEO und jetzige Verwaltungsrat Claude Cornaz. Zusätzlich hätten sich die Export mehr als verdoppelt. «Hinzu kam die überraschend stabile ukrainische Währung Hrivna», ergänzt der Finanzchef David Zak. Dies habe in der Lokalwährung zu 16% höheren Nettoerlösen geführt.
In Österreich konnte Vetropack im Inland das Volumen leicht ausbauen und den Export in die benachbarten Länder intensivieren. In Tschechien sank zwar das Absatzvolumen, die Wertschöpfung konnte aber dank hochwertigeren Glasverpackungen erhöht werden. Auch in der Slowakei und in Kroatien sei mehr abgesetzt worden.
Wechselkursgewinne dank des starken Euro
Der Gewinnanstieg sei einerseits darauf zurückzuführen, dass 2017 nur eine Schmelzwanne repariert worden sei, nachdem im Vorjahr mehrere Wannen revidiert wurden, so Reiter. Aber auch Wechselkursgewinne auf Euro-Guthaben hätten den Reingewinn nach oben getrieben.
Die sehr positiven Währungseffekte dürften sich aber im laufenden Jahr kaum wiederholen, betonte CEO Reiter. Daher sei für 2018 von einem tieferen Konzerngewinn auszugehen. Allgemein stabilisiere sich aber der Konsum und die Nachfrage nach Glasverpackungen auf einem leicht höheren Niveau, resümierte er.
Daher gibt sich das Management überzeugt, dass die Gruppe alle Kapazitäten voll auslasten kann und geht von einer leichten Steigerung des Umsatzes aus. Das operative Ergebnis dürfte indes aufgrund von höheren Kosten für zwei grosse Wannenprojekte auf ähnlicher Höhe wie 2017 bleiben.
Erhöhung der Dividende
Vom Gewinnanstieg sollen auch die Aktionäre profitieren. Der Verwaltungsrat will die Dividende auf 45 CHF je Inhaberaktie (VJ 38,50) erhöhen. Je Namenaktie sollen 9 CHF (VJ 7,70 CHF) ausgeschüttet werden.
An der Börse gibt es für den Zahlenkranz Applaus. Die Vetropack-Titel steigen gegen die Mittagszeit um rund 3,6% auf 1’850 CHF. Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Erwartungen der Finanzgemeinde klar übertroffen. (awp/mc/ps)