Vetropack mit Umsatzrückgang im ersten Halbjahr und geringerer Profitabilität

Vetropack mit Umsatzrückgang im ersten Halbjahr und geringerer Profitabilität
Vetropack-CEO Johann Reiter. (Foto: Vetropack)

Bülach – Der Glasverpackungshersteller Vetropack hat im ersten Semester 2020 weniger umgesetzt und einen tieferen Betriebsgewinn erwirtschaftet. Und auch beim Blick nach vorn bleibt das Managemment vorsichtig.

Der Umsatz ging im Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 323,8 Millionen Franken zurück. Währungsbereinigt betrug das Minus 5,6 Prozent, wie der Hersteller von Glasverpackungen für die Getränke- und Lebensmittelindustrie am Dienstag mitteilte.

Die Nachfrage sei insbesondere bei tiefpreisigeren Produkte wie Glasflaschen für Bier, Mineral- und Süssgetränken tiefer gewesen. Die Produktionsleistung gemessen am Gewicht sank auf 725’000 Tonnen ab (VJ 730’000 t).

Die tiefere Nachfrage nach Glasverpackungen beeinflusste auch das operative Ergebnis negativ. So lag der Betriebsgewinn (EBIT) 14,8 Prozent tiefer bei 40,9 Millionen Franken und die entsprechende Marge ging auf 12,6 von zuvor 13,4 Prozent zurück.

Der Verkauf einer Immobilie mit einem Verkaufserlös vor Steuern von 11,7 Millionen Franken sorgte jedoch auf Stufe Konzerngewinn für ein Plus. Der ausgewiesene Gewinn stieg um 22 Prozent auf 46,2 Millionen.

Umsatz unter, Gewinn über Erwartungen
Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten beim Umsatz nicht ganz erreicht, beim Gewinn jedoch klar übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 328,7 Millionen Franken, den EBIT bei 34,9 Millionen und den Konzerngewinn bei 32,5 Millionen.

Das Unternehmen habe rasch und effektiv auf die Covid-19-Pandemie reagiert. So sei der Schutz der Mitarbeitenden gruppenweit koordiniert und lokal umgesetzt worden. Die Zulieferung von Rohmaterialien und die Auslieferung von Glasbehältern konnten sichergestellt werden. Dank des Netzwerks mit acht Produktionsstätten sei es gelungen, den Produktionsprozess ohne Unterbrechungen fortzuführen.

Eine stringente Kostenkontrolle und tiefere Energiepreise hätten zu Einsparungen in allen Bereichen geführt. So seien etwa die Überzeiten- und Ferienguthaben der Mitarbeitenden abgebaut und die Lieferkosten optimiert worden.

Tiefere Marge im Gesamtjahr erwartet
Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich das Unternehmen vorsichtig. Im Gesamtjahr dürfte die Betriebsgewinnmarge des Vorjahres von 12,6 Prozent nicht ganz erreicht werden, heisst es weiter. Zwar wird wegen der wieder geöffneten Gastronomiebetriebe im zweiten Halbjahr mit einem höheren Absatzvolumen gerechnet. Um den hohen Lagerbestand zu reduzieren werde aber die Produktionskapazität weiter gedrosselt. (awp/mc/ps)

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