(Copyright: Vetropack)
Bülach – Die auf Glasverpackungen spezialisierte Vetropack hat im vergangenen Geschäftsjahr 2013 zwar einen leicht höheren Umsatz, aber ein etwas tieferes Betriebsergebnis erzielt. Unter dem Strich verblieb ein um ein Drittel tieferer Reingewinn, was aber vor allem auf positive Sonderfaktoren im Vorjahr zurückzuführen ist. Das Werk in der Ukraine spürt derzeit wenig von der Krise im Land.
Der Gruppenumsatz stieg im Berichtsjahr um 2,7% auf 621,0 Mio CHF. Dies wurde mit einer 1,5% höheren verkauften Stückzahl von 4,39 Mrd erreicht. Alle Kapazitäten seien voll ausgelastet gewesen, zudem hätten positive Währungseffekte und der Produktmix zum Plus beigetragen, teilte das Unternehmen mit.
Die Tochtergesellschaften entwickelten sich jedoch unterschiedlich: Vetropack Austria blieb mit einem mehr oder weniger unveränderten Anteil von knapp einem Drittel am Gruppen-Umsatz die wichtigste Tochtergesellschaft. Die zweitgrösste Tochter in Kroatien konnte derweil ihren Anteil auf 18,2% von 17,0% erhöhen, während die drittwichtigste Tochtergesellschaft in der Ukraine noch auf einen Anteil von 15,2% (VJ 15,9%) kommt.
Vorsorgliche Massnahmen in der Ukraine
Im angespannten Umfeld in der Ukraine sei es nicht möglich gewesen, die notwendigen Preisanpassungen vollumfänglich umzusetzen, heisst es dazu im Geschäftsbericht. Zudem habe sich die Landeswährung abgeschwächt. Von der aktuellen Krise im Land spüre das Werk Gostomel in der Nähe von Kiew bislang aber wenig, heisst es.
Die weitere Entwicklung sei jedoch schwierig abzuschätzen. «Wir beobachten die Situation laufend und treffen vorsorgliche Massnahmen», sagte CEO Claude Cornaz gegenüber AWP. So sei etwa der Bestand an Rohmaterialien erhöht worden; dies für den Fall, dass es zu Lieferengpässen kommen sollte. Zudem achte man vermehrt darauf, dass die Kunden ihre Rechnungen bezahlten. Die Investitionen wurden laut Cornaz zudem heruntergefahren.
Immobilienverkäufe beeinflussen Reingewinn
Die weiteren Tochtergesellschaften in der Schweiz (13,4%) und der Slowakei (6,7%) konnten ihren Anteil am Gesamt-Umsatz halten, während die tschechische Beteiligung wegen der Unwetter im Land einen Rückschlag erlitt und nur noch 12,8% nach 13,4% beisteuerte.
Das operative Ergebnis auf Stufe EBIT entwickelte sich schlechter als der Umsatz. Es nahm um 2,4% auf 60,0 Mio CHF ab, die entsprechende Marge ging damit auf 9,7% von 10,2% zurück. Die höheren Produktions- und Rohstoffkosten hätten durch Preiserhöhungen und Rationalisierungsmassnahmen nicht aufgefangen werden können, heisst es dazu zur Begründung.
Höhere Dividende beantragt
Der Reingewinn fiel um rund ein Drittel auf 56,4 Mio CHF. Dieses Minus war jedoch in erster Linie die Folge eines Landverkaufs im Vorjahr, der damals einen Gewinn von 35 Mio CHF in die Kasse spülte. Im Berichtsjahr beeinflusste ein Immobilienverkauf den Reingewinn positiv, aber nur im Umfang von 2,8 Mio CHF.
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 14. Mai die Ausschüttung einer höheren Dividende von 37,50 CHF je Inhaberaktie (VJ 35,00) und 7,50 CHF je Namenaktie (7,00) vor. Sie wird mit einer Verdichtung des Aktienkapitals nach dem Aktienrückkaufprogramm im letzten Jahr begründet; diese Aktien sollen vernichtet werden. Die Ausschüttungsquote erhöht sich insgesamt auf 26,4% von 17,2%.
Flache Entwicklung erwartet
Mit den vorgelegten Zahlen hat Vetropack die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und EBIT knapp verfehlt. Diese hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 625,3 Mio und einem EBIT von 64,8 Mio CHF gerechnet. Der Reingewinn fiel hingegen höher aus als die von den Analysten geschätzten 52,9 Mio CHF.
Der Ausblick für das laufende Jahr ist zurückhaltend. Vetropack rechnet mit einer flachen Entwicklung der Märkte. Im Unterschied zum weltweit wachsenden Verpackungsmarkt für Glasgebinde weise der Glasmarkt in Europa seit 2012 eine Negativtendenz aus. Es seien keine Zeichen für eine deutliche Erholung der Nachfrage und des Konsums feststellbar, heisst es im Geschäftsbericht. (awp/mc/pg)