Victoria-Jungfrau-Gruppe publiziert Details zum «Fairness Opinion»-Bericht

Beat Sigg

Beat Sigg, VRP Victoria-Jungfrau Collection. (Foto: VJC)

Interlaken – Der Verwaltungsrat der Luxushotelgruppe Victoria Jungfrau Collection (VJC) hat im Rahmen des Übernahmeangebots der Freiburger Beteiligungsgesellschaft Aevis wie von der Übernahmekommission (UEK) verlangt, weitere Details zur Berechnung des von ihr als «fairen» Preis bezeichneten Werts je VJC-Aktie vorgelegt. Er hält an der auf der Firmen-Webseite publizierten «Fairness Opinion» fest, die gestützt auf die Discounted-Cash-Flow-Methode einen «fairen Preis» von 300 bis 325 CHF als Resultat hat.

Die mit dem Bericht beauftragte Corporate Finance Group (TCFG) geht in der «Fairness Opinion» von einem Anstieg der Logiernächte in der Schweiz aus. Grosses Potenzial wird etwa bei Reisenden aus aufstrebenden Schwellenländern wie China, Indien oder anderen asiatischen Ländern gesehen.

Turnaround-Phase
Die VJC-Gruppe befinde sich in einer Turnaround-Phase und habe daher im Jahr 2012 und im ersten Halbjahr 2013 negative Konzernergebnisse ausgewiesen, heisst es im Bericht. Daher sei in die Berechnung, der von VJC erwartete EBITDA für 2014, basierend auf dem konsolidierten Budget für 2014 eingeflossen.

Das Renovationsprojekt Eden au Lac in Zürich werde im Jahr 2015 zur Ausführung gelangen, womit das geplante operative Ergebnis aus diesem Jahr nicht als nachhaltig betrachtet werden könne, heisst es weiter. Nach Abschluss dieses Projektes sollte sich das Ergebnis ab 2016 deutlich verbessern. Dieser Effekt könne jedoch nicht durch Marktwerte abgestützt werden, da für die Vergleichsgruppe keine Schätzungen von Finanzanalysten vorliegen.

Synergiepotentiale auf Ertrags- und Kostenseite
Eine Übernahme der VJC würde es einem Käufer, der in derselben Branche tätig ist, ermöglichen, Synergiepotentiale auf der Ertrags- und Kostenseite zu realisieren, schreibt die TCFG. Der Käufer wäre deshalb wohl bereit, eine Synergie-Prämie zu bezahlen, da er bei Ausschöpfung des Synergiepotentials eine zusätzliche Wertsteigerung erzielen könne. Die «Fairness Opinion» berücksichtige diese Synergiepotentiale allerdings nicht, da diese bei einer stand-alone-Betrachtung nicht realisiert werden können.

Ende Oktober hatte die Beteiligungsgesellschaft Aevis ein Übernahmeangebot zu einem Kaufpreis von 250 CHF pro Aktie vorgelegt. Der VJC-Verwaltungsrat hatte den gebotenen Kaufpreis als zu tief bezeichnet. Er stützte sich dabei auf die «Fairness Opinion». In der Folge verlangte Aevis Details zu den Berechnungen in diesem Bericht und die UEK erklärte, dass VJC Grundlagen zu den Berechnungen offen legen. (awp/mc/ps)

Exit mobile version