Vifor Pharma meldet mit Abgang Jornods Ende eine Ära und übertrifft eigene Ziele

Vifor Pharma meldet mit Abgang Jornods Ende eine Ära und übertrifft eigene Ziele
Etienne Jornod nimmt bei Vifor Pharma nach 25 Dienstjahren seinen Hut. (Foto: NZZ-Mediengruppe)

Glattbrugg – Zu seinem Rücktritt macht Etienne Jornod den Aktionären mit starken Vifor-Zahlen noch ein Abschiedsgeschenk. Das Pharmaunternehmen ist 2019 kräftig gewachsen und hat die eigenen Ziele übertroffen. Nach 25 Jahren als exekutiver Verwaltungsratspräsident wird Jornod Mitte Mai seinen Platz räumen. Stefan Schulze rückt dann als neuer CEO nach.

Jornod werde sein Mitte Mai auslaufendes Mandat an der Generalversammlung nicht verlängern, wie das Pharmaunternehmen am Donnerstag mitteilte. Schulze, der aktuell Präsident des Executive Committee und Chief Operating Officer (COO) ist, wird dann auf den Chefsessel rücken, während Jacques Theurillat als neuer Präsident vorgeschlagen wird.

Mit Blick auf die Zahlen für 2019 erzielte Vifor einen Umsatz von 1,89 Milliarden Franken, ein Plus von 18,5 Prozent. Getragen wurde das Wachstum durch die zwei Schlüsselmedikamente Ferinject/Injectafer und Veltassa und durch das Gemeinschaftsunternehmen Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma.

Mit den vorgelegten Zahlen ist das Unternehmen auf gutem Weg, den Strategieplan «Milestone 2020» beim Umsatz zu erfüllen. Demnach soll der Umsatz im laufenden Jahr bei mehr als 2 Milliarden Franken liegen. In der aktuellen Mitteilung peilt Vifor für das laufende Jahr ein Wachstum von etwa zehn Prozent an.

Auf Zielgeraden zu eigenen Zielen
Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Wertberichtigungen (EBITDA) ist Vifor ebenfalls auf der Zielgeraden in Richtung Milestone-Ziele. Im vergangenen Jahr stieg der EBITDA um 37,9 Prozent auf 540 Millionen Franken. Der Strategieplan sieht für 2020 einen EBITDA im hohen dreistelligen Millionenbereich vor. Die tatsächliche Prognose stellt am Donnerstag für 2020 ein Plus von mehr als 25 Prozent in Aussicht.

Unter dem Strich blieb 2019 aus den fortgeführten Bereichen ein Gewinn von 273,8 Millionen Franken übrig und damit 12 Prozent mehr als 2018. Die Aktionäre sollen wie im Vorjahr eine Dividende von 2 Franken je Titel erhalten.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Vifor die durchschnittlichen Analystenerwartungen (AWP-Konsens) durch die Bank leicht übertroffen. Überraschend ist dabei für viele Analysten, dass Vifor selbst die eigenen Ziele nochmals übertroffen hat. Einige Experten hatten nach dem starken ersten Halbjahr mit einer etwas schwächeren Wachstumsdynamik gerechnet.

Traditionell vorsichtig zum Jahresstart
Insgesamt fallen die Expertenreaktionen aber gemischt aus. Speziell mit Blick auf die einzelnen Präparate ist Vifor teilweise leicht unter den Erwartungen geblieben. Dies gilt laut UBS und CS vor allem für die Schlüsselpräparate Ferinject/Injectafer und Veltassa.

Mit Blick auf die Prognose halten sie fest, dass der EBITDA auf Basis der Prognose von +25 Prozent 2020 bei etwa 675 Millionen Franken zu liegen käme. Zu einem früheren Zeitraum hatte Vifor hierfür mal eine Hausnummer von 700 Millionen genannt.

Allerdings – so halten die Experten einstimmig fest – neigt Vifor in der Regel zu einer eher konservativen Prognose zum Jahresstart.

An der Börse dürften es die Aktien an diesem Tag aber schwer haben, sich gegen den insgesamt schwachen Trend zu stemmen. Entsprechend werden die Papiere vorbörslich 2,4 Prozent tiefer erwartet. (awp/mc/ps)

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